Wenn man Glück hat, verrät einem jemand einen Geheimtipp wie das Juffing Hotel & Spa im Thierseetal, das sich südlich des Wendelsteins Richtung Kufstein erstreckt. In Hinterthiersee, das eigentlich Hochthiersee heißen sollte, denn es ist so ziemlich das höchst gelegene Dorf des Tales, hat der "Anton von Tirol" nie gewohnt. Pistenrummel und Skizirkus finden woanders statt. Im Winter ist hier nämlich das sprichwörtliche Ende der Welt (obgleich die breit ausgebaute Straße etwas anderes vermuten lässt), der spärliche Durchgangsverkehr hält sich in Grenzen. Dafür wuchert die Natur umso großzügiger mit ihren Pfunden.
Ankommen, aufatmen, zur Ruhe kommen sind eins. In den großzügigen Zimmern findet man Freiraum für Sinne und Geist, klare Linien anstelle überbordender Dekorationsfülle. Das zurückhaltend noble Design der neuen Suiten im Anbau lässt der Wirkung der erlesenen Materialien den Vortritt. Unverstellt ist der Blick in die Natur, Licht und Sonne haben freie Bahn durch die großflächigen Glasfronten. Auf die Sonnenseite des Tales, das mit 900 Metern Seehöhe über der Nebelgrenze liegt, scheint sie auch im Winter recht freigiebig.
Mit seinen 86 Betten hat das Juffing eine menschliche, überschaubare Größe. Man kennt sich, schätzt sich und lässt sich in Ruhe. Keine aufdringliche Animation sagt dem Gast, was er als nächstes zu tun hat. Als mündiger Mensch ist er unabhängig von Action und Schneehöhen und geht den Tag lieber nach seinem Rhythmus an. Er genießt die meditative Ruhe, das gepflegte Ambiente, die feine Küche und verbringt seine Winterfrische wie auf dem Zauberberg: Warm eingemummelt in eine Decke lässt er sich im Freien die Sonne in die Seele scheinen und von der frischen Winterluft gut durchlüften.
Nach einer kleinen Stärkung am Nachmittagsbuffet führt ein strammer Spaziergang hinunter an den Thiersee, die Schlittschuhe geschultert. Ein paar Runden Eis laufen, ein Schwätzchen mit den Eisstockschützen, noch eine Tasse Glühwein vor dem Heimweg ins Hotel. Dort prasselt schon das Feuer im offenen Kamin, die Sauna ist auch gut eingeheizt. Wohlig aufgewärmt schwimmt er ein paar Tempi im Hallenbad. Im Raum der Stille lenkt kein überflüssiger Zierrat von der Winterszene vor der breiten Glasfront ab: Mit Muße beobachtet der Ruhesuchende, wie über dem Kamm des Schattberges nach und nach die Sterne aufleuchten. Da verrät der Stundenschlag der Uhr am Kirchturm nebenan, dass es Zeit wird, sich fürs Abendessen fertig zu machen.
Bei erlesenen Speisen und manch gutem Schluck Wein klingt ein beschaulicher Tag aus. Vor den Glaswänden des Speisesaals, in dem sich traditionelle Gestaltungselemente auf ein spannendes Wechselspiel mit modernem Design einlassen, tanzen sachte die Schneeflocken. Hinter ihrem wirbelnden Vorhang verschwindet die Welt. Der Raum und die darin plaudernden, genießenden Menschen scheinen durch die Winternacht zu schweben. Vorfreude auf den nächsten Tag macht sich breit. Auf weite Winterwanderungen in einsamer Natur, Stille, Besinnung, einfach bei sich selbst sein.
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