Ich hatte meine ersten zwei Produktionen im Studio aufgenommen, eine CD mit Barockmusik für Kinder unter dem Titel „Geburtstagskonzert für die Prinzessin“ und ein musikalisch völlig anders gelagertes Projekt mit der in Österreich legendären Boogie-Woogie-Gang unter dem Titel „Mit Ketchup und Pommes Frites“ und hatte noch keinen Verlag.
Da gab mir ein guter Kollege aus Wien, der schon einige Hörbücher für JUMBO gemacht gehabt hatte, den Tipp, ich solle mich doch an diesen Verlag mit dem kleine roten Elefanten in Hamburg wenden, den könne er sehr empfehlen ... - Tja, was soll ich sagen, das war der Beginn einer, ich glaube sagen zu dürfen, sehr erfolgreichen Zusammenarbeit über mittlerweile zwei Jahrzehnte.
Und ich will dazu gleich erwähnen: Auch wenn man mich in der Szene und in Familien und unter LehrerInnen eher für meine Projekte zur klassischen Musik kennt, war es von Anfang an ein großes Plus für mich, dass ich bei JUMBO auch meine diversen Weltmusikprojekte für Kinder veröffentlichen konnte!
Gab es bei den vielen Produktionen eine, die Dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Nun, da muss ich natürlich an das Mozart-Jahr denken, das uns mit zwei CDs und einer Doppel-CD eine besonders große Reichweite und viel Anerkennung gebracht hat. Darüber hinaus an die CD „Die vier Jahreszeiten. Vivaldi für Kinder“, die mit knapp 100.000 verkauften Stück unser größter Erfolg wurde, dazu die zwei Produktionen „Die Bremer Stadtmusikanten“ und „Das Zookonzert“, jeweils mit der Musik von meinem lieben Kollegen Erke Duit, die beide mit dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet wurde, die CD „Klezmer für Kinder“, die mir mit ihren schwungvollen und mitreißenden Melodien und Rhythmen besonders ans Herz gewachsen ist und nicht zuletzt meine jüngste Produktion „Das bunte Kamel“ mit Musik aus dem Orient und mit Musikern aus dem Libanon, dem Iran und aus Syrien, für die wir aktuell für den Kindermedienpreis LEOPOLD nominiert sind.
Man sieht, wenn sich einer seit Jahrzehnten mit Musik für Kinder beschäftigt, dann fällt es ihm schwer, ein einzelnes Lieblingsprojekt zu benennen ... J
Du warst einer der ersten der in seinen Konzert-Shows, Kindern die klassische Musik nah gebracht hat. Wie sieht es heute mit der Vermittlung von klassischer Musik für Kinder aus?
Das Spektrum hat sich enorm erweitert. Im Gegensatz zu meinen Anfängen vor mehr als 30 Jahren gibt es heute kein Konzerthaus und kein Orchester ohne Musikvermittlungs- bzw. Educationabteilung, ohne Kinder- bzw. Familienabonnement. Die Nachfrage des Publikums ist geweckt und wird wahrscheinlich noch größer werden.
Es zählt heute zum guten Ton, spezielle Programme und Abos für das junge Publikum zu entwickeln und es werden dafür durchaus auch finanzielle Mittel bereitgestellt. Ich finde es wunderbar, dass den jungen Menschen, die noch sehr offen und neugierig sind, unterschiedlichste Kulturformen vorgestellt werden. Wenn man, wie ich, davon ausgeht, dass Musik unser Leben bereichern kann, dann ist das eine höchsterfreuliche Entwicklung.
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