Viel konstruktiven Input gab es dabei unter anderem von Gründer Karsten Witt, DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens und dem Geschäftsführer des Niederländischen Jugendorchesters, Arthur van Dijk. Es folgten so einige hitzige Gesprächsrunden. Kontrovers wurde das Thema Demokratie diskutiert und die Attraktivität des Orchesters für Außenstehende - letztlich um die Frage zu klären: Wie sichern wir uns zukünftig eine wichtige Position in der Orchesterlandschaft?
Junge, ambitionierte Musiker, fachkundige "alte Hasen", zwei Mitglieder des Kuratoriums und ein energiegeladenes Büroteam bildeten eine heterogene Gruppe, in der auch gleich interessante Programm- und Projektideen entstanden.
Ein hochkonzentrierter zweiter Tag brachte dann eine klare Richtung und am Ende eine einstimmig verabschiedete Vision: Die Junge Deutsche Philharmonie will sich wieder auf die eigenen Stärken konzentrieren, das heißt vor allem auf ihren innovativen Charakter: "Wir werden das Zukunftsorchester sein!" lautet die Parole. "Wir werden entscheidende Entwicklungen im Orchesterbetrieb erkennen und schnell und flexibel auf diese reagieren. Wir werden gezielt die Musiker ansprechen, die gefordert sein wollen - musikalisch und außermusikalisch!" Mit zukunftsweisenden Programmen will das Orchester höchstes musikalisches Niveau und eine gute Portion Mut zeigen. Und: Die Junge Deutsche Philharmonie wird sich - auch aus der positiven Erfahrung des Visions-Kongresses heraus - stärker nach außen öffnen und vernetzen. Durch einen intensiven Kontakt zu den Hochschulen soll das Ausbildungsangebot weiter perfektioniert werden. Kooperationen mit Profiorchestern sollen für fruchtbaren Austausch und eine realistische Einschätzung des Berufs sorgen. Es geht darum, den Musiker bestmöglich auf die zukünftige Berufspraxis vorzubereiten und ihm dabei ebenso die Chance zu bieten, sich seiner Ideale zu vergewissern. Hierbei wird auch die pädagogische Arbeit der Musiker im Bereich der Musikvermittlung eine entscheidende Rolle spielen. Als wichtigstes vorprofessionelles Orchester Deutschlands will die Junge Deutsche Philharmonie sich außerdem stärker als Repräsentant der Bundesrepublik im In- und Ausland engagieren.
Die neuen Leitlinien setzen hohe Ziele. Doch ein realistischer Umsetzungsplan schließt eine intensive Vorbereitungszeit mit ein, um das Geplante Schritt für Schritt zu erreichen. Und der Kongress setzte eine Menge neuer Energien frei: Mitglieder und Büroteam sind hochmotiviert zu weiteren großen Taten!