1950 vom Athenaeum Museum für Architektur und Design in Chicago ins Leben gerufen, gehört der Good Design Award heute zu den weltweit ältesten und angesehensten Auszeichnungen der Design-Szene. Prämiert werden Produkte- und Produktkonzepte, die für Innovation und Originalität stehen und Trends in den Bereichen Design und Gestaltung setzen. Die IMPRESSA J5 des Schweizer Herstellers JURA überzeugte in Chicago und wurde als eine der besten und kreativsten Design-Innovationen im Bereich „Produkte“ ausgezeichnet. Das kompromisslose Rundumdesign, das glänzende, lackweiße Gehäuse sowie die Front im Platin-Look begeistern Ästheten und Kaffee-Genießer gleichermaßen. Die JURA Design-Sprache zeigt sich in der hochwertigen Verarbeitung der verwendeten Materialien.
Im Interview: Designer Lutz Gebhardt
Seit Oktober 2006 begeistert die IMPRESSA J5 von JURA Kaffee-Genießer in der ganzen Welt. Klar in der Form repräsentiert ihr unverkennbares Äußeres in Pianowhite und Schwarz einen modernen und eleganten Stil. Der Designer der IMPRESSA J5, der Schweizer Lutz Gebhardt, verrät, wie er bei der Entwicklung des mehrfach prämierten Espresso- und Kaffee-Vollautomaten vorgegangen ist und was dabei zu beachten war.
Welche Formensprache und Materialien prägen das Design der IMPRESSA J-Linie?
Lutz Gebhardt: Das sind straffe und gespannte Flächen, die die innere Energie des Objektes ausdrücken helfen. Dabei ist der Körper als Ganzes ja sehr einfach mit klaren, schnörkellosen Linienführungen. Im Gesamteindruck ergibt das, trotz sehr technisch-funktionaler Details, einen weiblich-eleganten und sportlichen Ausdruck. Die verwendeten Materialien sind bekannte Materialien. Neu ist, dass man diese anders einsetzt oder verarbeitet. Die erzielte Wirkung wird durch die Verarbeitung, teilweise an den Grenzen des Machbaren, erzeugt.
Wie gingen Sie die Formfindung an und welche Inspiration liegt Ihrer Gestaltung zugrunde?
Lutz Gebhardt: Als Erstes entzieht man sich am Besten äußeren Einflüssen wie zum Beispiel Architektur, Formen/Materialien, andere Branchen und Trends sowie Trendmagazinen. Man wirft auch am Besten erst mal die Aufgabenstellung über Bord. Sonst schließt man zu früh Kompromisse, die kommen noch früh genug. Wir haben dann versucht, die Frage zu beantworten: Was soll eine JURA IMPRESSA ausdrücken? Die Antwort war "Luxus". Was ist Luxus? Ruhe, Zeit, Raum und Kraft – das ist Luxus. Dann galt es eine Formensprache zu entwickeln, die genau das ausdrückt. Die Inspirationen dafür haben wir uns dafür zum Beispiel aus der Mode, der Architektur und auch bei Automobilstudien geholt.
Welche äußeren Einflüsse sind bestimmend? Aktuelle Trends in der Küche?
Lutz Gebhardt: Wer dem Trend folgt, hat ihn schon verloren. Als Designer sollte man Trends machen und nicht folgen. Das ist viel schwieriger und muss in kleinen Schritten passieren, sonst sind die Risiken zu groß, einen Flop zu landen. Dennoch sind die Einflüsse aktueller Trends nicht zu verneinen, schließlich haben wir unsere Augen immer offen. Wir versuchen einfach, nicht sklavisch diesen Trends zu folgen und sind mit dieser trendkritischen Haltung immer gut gefahren. Und Platzmangel in der Küche? Wer hat Platzmangel, wenn die zur Verfügung stehende Wohnfläche pro Person in Mitteleuropa immer größer wird. Wir haben höchstens Platzmangel, weil wir unseren Raum mit Ballast voll stopfen.