„Wir reden nicht, wir machen“, erläutert Rasthof-Betreiber Karl-Heinz Schneider sein Engagement. Die Kunden der beiden Rasthöfe haben während des Aktionszeitraums vom 18 bis zum 30. November 2019 die Möglichkeit, sich an der Klimaaktion zu beteiligen, und mit einem Beitrag von zwei Euro einen eigenen, zusätzlichen Baum zu spenden. Die örtlichen Schulen sind eingeladen, an einem Freitag die Bäume im Wald zu pflanzen.
Seit Jahren im Klimaschutz aktiv
Sehr viele Unternehmen tun es Schneider mit ihrem Engagement für Klima und Umwelt schon gleich. „Darüber gesprochen wird aber viel zu wenig“, kritisiert der Unternehmer. Tatsächlich hat die K.-H. Schneider GmbH in den vergangenen Jahren viel Geld investiert, um den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens so klein wie möglich zu halten.
Die Betriebe arbeiten seit vielen Jahren annähernd CO2-neutral. In Herbolzheim gibt es seit 1998 eine Windkraftanlage, die jährlich etwa 650.000 KW Strom produziert. Darüber hinaus verfügt der Rasthof über eine moderne sonnennachgeführte Photovoltaik-Anlage. Der Shell Autohof in Kappel Grafenhausen wird bereits seit dem Neubau im Jahr 2011 mit Grundwasser geheizt und gekühlt. Die Photovoltaik-Anlage, deren Strom zu 90 Prozent selbst genutzt wird, hat seit ihrem Einbau ganze 200.000 KW Strom produziert und dabei 135 Tonnen CO2 eingespart.
Wunsch nach mehr Aktionismus
„Um das Klima zu retten, brauchen wir eine weltweite Anstrengung“, mahnt Karl-Heinz Schneider, der den aktuellen politischen Positionen zum Thema Klimawandel kritisch gegenübersteht. „Deutschland ist keine Insel, daher können wir die Welt auch nicht im Alleingang retten.“ Die CO2-Bilanz im Verkehr sei auch wegen der Lage in Europa so schlecht. Denn der gesamte Güterverkehr in Europa wird über Deutschland abgewickelt. Eine CO2-Steuer auf Kraftstoff führe zu Tanktourismus, jedoch nicht zu einem geringeren CO2-Ausstoß. Eine Regelung des CO2-Ausstoßes über den Europäischen Emissionshandel ETS hält Karl-Heinz Schneider da für sehr viel zielführender.
„Kein anderes Land ist aus der Atomenergie ausgestiegen – mit der Folge, dass unsere CO2-Bilanz heute schlechter ist als in anderen Ländern wie beispielsweise Frankreich oder Schweden. Und kein anderes Land bringt es fertig, die Wirtschaft so in Grund und Boden zu reden, ohne darüber nachzudenken, wie unser Sozialstaat finanziert werden soll“, kritisiert Karl-Heinz Schneider. Mit seiner Aktion will er deshalb auch einen Beitrag dazu leisten, die Diskussion zu versachlichen, und sich auf praktische Maßnahmen zur Verbesserung der Klimasituation zu konzentrieren.