Schäfers warnt davor, weiterhin auf ein ungezügeltes Wachstumsmodell zu setzen, bei dem Profitmaximierung die Frage nach dem Erhalt der Schöpfung und der gerechten Verteilung der Güter dominiert. "Ein grüner Kapitalismus mag auf eine bessere Energieeffizienz und auf die Schonung von Ressourcen setzen, doch ohne soziale Gerechtigkeit sorgt er dafür, dass die Spaltung in Arm und Reich weiter zunimmt".
Der katholische Sozialverband setzt sich mit seinem aktuellen Leitantrag "Fairteilen statt sozial spalten - nachhaltig leben und arbeiten" für eine gerechte Verteilung von Energie, natürlichen Ressourcen, Finanzen und politischer Teilhabe ein. "Die gegenwärtig von Monopolen beherrschte, stark zentralisierte und auf fossilen Energieträgern basierende Energie und Wirtschaft bietet perspektivisch weder einen Weg aus der Klimafalle noch aus der Abhängigkeit vom endlichen Erdgas und Erdöl", so die KAB. Eine nachhaltige Energiewirtschaft muss nach Ansicht der KAB dezentral und vorrangig mit erneuerbaren Energien organisiert werden.
Schäfers wies darauf hin, dass soziale Gerechtigkeit, nachhaltige Entwicklung und Frieden sowie der Schutz der Umwelt nur durch einen veränderten Lebensstil in den reichen Industrieländern möglich ist. "Ein Mehr an Wohlbefinden und Lebensqualität erreichen wir durch einen nahhaltigen Lebensstil, der auf Selbstbegrenzung und Mäßigung setzt".
Die KAB Deutschlands fordert die Bundesregierung auf, den Umweltgipfel in Rio zu nutzen, um wieder eine Vorreiterrolle. "Rio muss Anstoß sein für einem neuen nachhaltigen Wirtschaften sein", sagte Schäfers.