Politik-Kontrakt
In Sonntagsreden werde zwar immer die Gemeinschaft und das Gemeinsame in der Gesellschaft hervorgehoben und beschworen, doch am Montag nach der Wahl ist nicht nur alles vergessen, sondern werde dem Konsum Tür und Tor geöffnet, beklagt die Allianz. Im Freistaat Bayern hat daher die Allianz mit den Kandidaten einen "Sonntagskontrakt" initiiert, um auch nach der Wahl das Versprechen einzulösen, sich für einen arbeitsfreien Sonntag und einen erweiterten Arbeitnehmerschutz für Frauen und Familien im Einzelhandel an Wochen- und Feiertagen einzusetzen. Über 80 Kandidaten sind den Kontrakt bislang eingegangen.
"Der Adenauerausspruch, "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!", wird zunehmend von den Wählern und Wählerinnen auch heute erlebt und führt zur Politikverdrossenheit. Der Abgeordneten-Kontrakt soll Klarheit und Verbindlichkeit herstellen", so Hannes Kreller.
"Jetzt richtig steuern!"
Nach Ansicht der Allianz für den freien Sonntag spielt der Ausverkauf des Sonntags auch im Bundestagwahlkampf eine wichtige Rolle. "Seit Jahren setzt sich das Bündnis auf europäischer Ebene für den Sonntagsschutz in der Arbeitszeitrichtlinie ein. "Eine neue Bundesregierung muss darauf drängen, dass kulturelle, soziale und christliche Werte wie der freie Sonntag in einem gemeinsamen Europa endlich auch in der Arbeitszeitrichtlinie verankert werden. Wir fordern die Bundestagskandidaten und die zukünftige Regierung auf, in Bezug auf die Arbeitnehmerrechte in Deutschland und in Europa endlich richtig zu steuern", so Allianz-Sprecher Kreller. "Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beginnt am arbeitsfreien Sonntag".
Direkt nach den Koalitionsverhandlungen im Deutschen Bundestag wird die European Sunday Alliance am 15.Oktober in Brüssel die 2. Europäische Konferenz über den Schutz des arbeitsfreien Sonntags und menschenwürdiger Arbeit im Europäischen Parlament in Brüssel durchführen.
Hannes Kreller KAB-Referatsleiter