44 Vertreter und Vertreterinnen von Gewerkschaften, Kirchen, sozialen Initiativen, Genossenschaften sowie Arbeitgeber- und Sozialverbänden und auch einzelne Parlamentarier aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten unterzeichneten am Montag in Brüssel die Gründungsurkunde der European Sunday-Alliance. "Es kommt nun darauf an, den Sonntag als arbeitsfreien Tag in der EU-Arbeitszeitrichtlinie zu verankern", betonte Zenker, die die EU-Kommission aufforderte, entsprechende Vorschläge bei der Neufassung der Richtlinie einzuarbeiten.
Wie notwendig ein arbeitsfreier Sonntag für die Menschen in Europa ist, machte die anschließende Expertenanhörung in den Tagungsräumen des Europäischen Komitees für Wirtschaft und Soziales (EESC) deutlich. Neben einer Sieben-Tage-Woche in vielen osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten wurde besonders auf die gesundheitlichen Schäden und wirtschaftlichen Folgen von Sonntagsarbeit hingewiesen.
"Immer häufiger werden wirtschaftliche Interessen und ökonomische Zusammenhänge als unveränderbar gesetzt, um ihnen alle Dimensionen des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens unterzuordnen", sagte KAB-Referent und Tagungsteilnehmer Hannes Kreller. Er machte deutlich, dass auf nationaler und regionaler Ebene weiterhin Bündnisse geschlossen werden müssen, um den Ausverkauf des Sonntags zu stoppen. "Globalisierter Wettbewerb der Güter und Dienstleistungen erfordert auch globalisierte Rahmenbedingungen, um nicht der Wirtschaft unsere Gesundheit, unsere Gemeinschaft und unser Gemeinwohl zu opfern", erklärte Kreller.
"Die EU muss endlich die Rahmenbedingungen für ein Bürgerbegehren vorlegen, damit die Menschen in ganz Europa mit ihrer Unterschrift sich für einen arbeitsfreien Sonntag entscheiden können", sagte KAB-Vorsitzende Zenker. Auf nationaler Ebene will die KAB weiterhin Bündnisse schließen und die Landesregierungen auffordern, die Ladenöffnungszeiten am Sonntag und auch am Sonnabend stärker einzuschränken.