Die bundesweite Allianz für den arbeitsfreien Sonntag sieht den Sonntag als Ruhetag insbesondere durch eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten bedroht. Die Zahl derjenigen, die sonntags und am Wochenende arbeiten müssen, steige stetig. Die "Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft", die immer weniger verlässliche gemeinsame freie Zeiten für die Familie, die Freunde und die Freizeitgestaltung kennt, werde durch eine starke Zunahme von Samstags-, Abend- und Nachtarbeit begleitet.
"Der Sonntag gerät immer mehr unter das Diktat des Konsums und der Ökonomisierung. Immer mehr Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen leiden unter der Zunahme von Ladenöffnungszeiten und den bundesweiten kommunalen Sonntagsshopping-Aktionen", so Kreller Die dimap-Umfrage zeige, dass es gelungen sei, die Bewusstseinsbildung für den arbeitsfreien Sonntag bei den Bürgern zu fördern. Der Sonntag werde als ein schützenswertes Kulturgut wahrgenommen, das es gelte, gemeinsam mit Kirchen, Gewerkschaften, Sportverbänden, Kunstschaffenden und Intellektuellen, Politikern, Vereinen, Interessensvertretungen, Bürgerinnen und Bürgern zu schützen. "Wir werden weiterhin den Wert des Sonntags für die Gesellschaft unterstreichen und dafür sorgen, dass bei den politischen Entscheidungsträgern die Einsicht wächst, dass die Mehrheit in unserem Land keine Sonntagöffnung will."
Nach Pressemeldungen spricht sich inzwischen auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) gegen eine völlige Freigabe der Öffnungszeiten am Sonntag aus. Und EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) meint, ein Tag ohne Geschäfts- und Arbeitsleben sei ein "Kulturgut".
Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) aus Nordrhein-Westfalens will die Ladenöffnung wieder einschränken: Am Samstag nur noch bis 22.00 Uhr und die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage "auf ein vernünftiges Maß" begrenzt.