Kernforderung des Grundsatzpapiers ist es, die Absenkung der Rentenentwicklung aufzuhalten und die Rückkehr zu einer lohnorientierten Rentenanpassungsformel, die eine Teilhabe der jeweiligen Bestandsrentnerinnen und - rentner an der Lohn- und Wohlstandsentwicklung sicherstellt. "Die katholischen Verbände diskutieren das Problem der Altersarmut seit über zehn Jahren in der Öffentlichkeit und klar ist, dass es einer gesamtgesellschaftlichen Lösung bedarf", betont Schneiders-Adams "Es kann einfach nicht sein, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit geringen Einkünften, die über vierzig Jahre ihre Beiträge gezahlt haben, im Alter auf eine äußerst bescheidene Bedarfssicherung angewiesen sind".
Das BAGSO-Papier fordert Verbesserungen in der gesetzlichen Rentenversicherung durch Reformen in der Arbeitsmarktpolitik, so die Schaffung von altersgerechten Arbeitsbedingungen, gezielte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zur Bekämpfung von Niedriglöhnen sowie die Entgeltdiskriminierung von Frauen. Weiterhin plädiert es für die Wiedereinführung der Sozialversicherungspflicht bei geringfügiger Beschäftigung.
"Wichtig in dem Papier ist auch die Forderung nach einer deutlich verbesserten rentenrechtlichen Bewertung von Kindererziehung, insbesondere für Frauen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden und die Anerkennung von Pflegeleistungen" bemerkt die KAB-Expertin und verweist in diesem Zusammenhang auch auf das Sockelrentenmodell der katholischen Verbände.
"Mit der Solidarischen Alterssicherung liegt ein Modell auf dem Tisch, das Armut nachhaltig vermeidet, jedem Menschen eine eigenständige Alterssicherung garantiert, finanzierbar ist und im bestehenden System problemlos eingebunden werden kann". Ziel müsse es sein, dass alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland in der gesetzlichen Rentenversicherung einbezogen werden, damit jedem eine eigenständige und armutsfeste Altersicherung gewährt werden könne, so Schneiders-Adams. "Das Modell der katholischen Verbände sieht daher keine Almosen des Staates im Alter vor, sondern den kontinuierlichen Aufbau einer gerechten Alterssicherung in einer menschenwürdigen Solidargemeinschaft".
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen vertritt über ihre 109 Mitgliedsverbände aus Parteien, Gewerkschaften, Sozialverbänden rund 13 Millionen ältere Menschen in Deutschland. Auch die KAB engagiert sich in der BAGSO und war an der Entwicklung des Grundsatzpapiers beteiligt.