"Mit der über Parteigrenzen hinweg beschlossenen Mindestlohninitiative des Bundesrates ist die Tür weit aufgestoßen, um sozial gerechtere Löhne in Deutschland zu erreichen und viele Menschen aus der Armut zu holen", sagt Hupfauer. Der Vorsitzende des katholischen Sozialverbandes weist darauf hin, dass bereits der Großteil der europäischen Länder einen gesetzlichen Mindestlohn beschlossen habe.
Mindestlohn 9,70 Euro
Hupfauer forderte die Bundesregierung auf, mit der Mehrheit im Bundestag die Gesetzesinitiative des Bundesrates noch vor den Wahlen umzusetzen. Die KAB befürchtet, dass vor den Bundestagswahlen wichtige poltische Entscheidungen auf die lange Bank geschoben werden.
"Der fehlende Mindestlohn ist eine Zeitbombe, die nicht nur Arbeitnehmer trotz Arbeit in Armut stürze, sondern auch die Sozialkassen belaste und Armut im Alter vorprogrammiere". Die KAB Deutschlands geht daher von einer gesetzlichen Lohnuntergrenze von 9,70 Euro brutto pro Stunde aus, um Armut trotz Arbeit und im Alter nachhaltig zu vermeiden.
Ein sozial gerechter Mindestlohn müsse die Einkommensentwicklung, die Produktivitätssteigerung und die Preissteigerungen berücksichtigen. Hupfauer sieht daher in dem Unions-Vorschlag einer branchenbezogenen Lohnuntergrenze keinen wirklichen Fortschritt. "Die Arbeitnehmer und Arbeitnehmer brauchen keine Beruhigungspille, sondern einen existenzsichernden Lohn für ihre Arbeit", betont Hupfauer.