Marquardt: Herr Kafka, ich falle gleich mit der Tür ins Haus: Wie kommt man auf die Idee, ein Luxusunternehmen zu gründen?
Kafka: Nichts ist einfacher als das Mittelmaß. Es war und ist mein Ziel Wertiges, Dauerhaftes zu schaffen, dass Menschen Freude bereitet, die Sinne anregt und über den Alltag hinaus zum Träumen kommen lässt, Traum und Realität sich vermengt und wir erhaben ohne arrogant zu sein über den Dingen stehen. Wenn ich annähernd dazu anrege, ist mein Ziel erreicht, haben wir gewonnen.
Marquardt: Sehen Sie in allem das Gute?
Kafka: Sie meinen einen Menschen der naiv durch die Gegend läuft und Gutes in allem sieht? Leider nicht. Vielleicht lande ich einmal in der Hölle. Ich hoffe nur, dass ich dort bestimmte Leute nicht wiedersehe.
Marquardt: Seit 2003 besteht die Kafka International. Hatten Sie zu diesem Zeitpunkt schon eine klare Vision, wohin Sie möchten?
Kafka: Nur beste Qualität hat eine Zukunft und zeitlose Eleganz. Das war mein Credo von Beginn an. So arbeiten wir ständig daran uns zu verbessern um das bestmögliche unseren Kunden zu bieten, klassische Elemente und Altbewährtes zu erhalten. Ständig kreieren wie Neues. Im jeden Anfang wohnt ein Zauber inne, wie Herman Hesse einmal sagte.
Marquardt: Eine solche Idee kommt nicht über Nacht, seit wann schwebt Ihnen Ihr „Projekt“ schon im Kopf?
Kafka: Gemeinsam mit einem sehr alten Freund habe ich das Kafka Projekt auf den Weg gebracht. Viele Freunde haben später dazu geholfen. Einige mussten mich wirklich dazu treiben endlich doch mit Kafka etwas voranzubringen. Es war Schicksal oder nennen Sie es Karma, Lila, Fügung, Fatima oder wie Sie wollen. Es war nicht immer ganz leicht und es gab schlaflose Nächte.
Marquardt: Das erste Produkt ist Ihr Duft „True Woman“ der in der Damenwelt großen Anklang findet. Ist Parfum „das“ Produkt des Unternehmens oder darf man sich auf weitere Innovationen freuen?
Kafka: Unser Idee war es von Anfang Fashion in seiner Schlichtheit und Eleganz und im klassischen Stil zu fertigen. Daneben stand aber auch schon von Anfang an fest, dass ein Parfüm seinen Platz im Kafka Universum findet wird. So haben wir dort angefangen wo andere enden. So zumindest bleibt es spannend was noch folgen wird. Wir sind auf jeden Fall sehr kreativ und voller Ideen. Kafka International steht für gut aussehen ohne ein Vermögen auszugeben.
Marquardt: Neben der Herstellung von Luxusgütern steht eine komplette Philosophie hinter dem Unternehmen. Wie kann man diese beurteilen?
Kafka. Die Philosophie zu erklären ist sehr einfach. Jede Philosophie sollte einfach sein, ob sie verstanden wird, ist eine andere Frage. Wir wollen mit unserer Philosophie einen Weg aufzeigen, der zwischen Sinnlichkeit und Verantwortung liegt. Sehen Sie, ich trinke keinen Alkohol und esse kein Fleisch und trotzdem genieße ich mein Leben.
Marquardt: Aber ein schönes Stück Fleisch in der Pfanne gebraten?
Kafka: Das kann genießen wer will. Ich ziehe lieber Süßes vor, eine Sachertorte oder irgendwas anderes Gutes vom Zuckerbäcker oder einen feinen Salat.
Marquardt: Sie betonen regelmäßig, dass soziales Engagement elementar ist. Inwiefern sind Sie bzw. die Kafka International dahingehend aktiv?
Kafka: Förderung von Talenten. Studierende die in Deutschland Mode Design studieren oder der sich entschließt, eine Parfumeur-Schule, wie das Institut Supérieur International du Parfum, de la Cosmétique et de l'Aromatique Alimentaire (Isipca) in Versailles oder die École de Parfumerie Givaudan in Argenteuil zu besuchen, können sich um ein Stipendium bewerben. Das caritative oder fördernde Element ist die Seele eines Unternehmens und ist mir sehr wichtig und eine Herzensangelegenheit.
Marquardt: Vielen Dank für die aufschlussreichen Worte und weiterhin viel Erfolg!
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