Konventionelle und ökologisch arbeitende Bäuerinnen und -bauern, ImkerInnen, Tier- und UmweltschützerInnen und internationale Gäste aus China, Südafrika, Rumänien und Guatemala stellten Gegenentwürfe zur industriellen Lebensmittelproduktion vor, darunter Solidarische Landwirtschaft-Projekte, Modelle für eine faire Marktregelung, Initiativen zum Saatgut-Erhalt oder zur Bodenvergabe. Internationale Beispiele wie ein Bauernmarkt-Projekt aus China zeigten, dass auch dort eine Gegenentwicklung zur weiteren Intensivierung der Landwirtschaft heranwächst.
In über 20 Arbeitsgruppen wurden Themen vertieft, in Großgruppenformaten wurden die Forderungen der "Wir haben es satt!"-Bewegung an die Agrarpolitik diskutiert und zusammengefasst und anschließend an die Politik weitergegeben. Bei zahlreichen öffentlichen und überaus gut besuchten Podiumsdiskussionen wurden außerdem die BesucherInnen des Stadt Land Food-Festivals mit einbezogen.
"Der Kongress hat alle unsere Erwartungen übertroffen! Ob jung oder alt, konventionell oder ökologisch erzeugend, ob VeganerIn oder TierhalterIn: Es hat sich gezeigt, dass wir eine vielfältige Bewegung sind, denn Essen geht jeden an," so Jochen Fritz, Sprecher des "Wir haben es satt!"-Kongresses. "Natürlich kann es auch mal kontrovers zugehen, wenn ein solch breites Bündnis über die Zukunft der Landwirtschaft diskutiert. Aber gerade dieser Dialog ist uns wichtig. Wir wollen, dass Stadt und Land wieder stärker miteinander in Verbindung kommen. Und wir sind uns alle einig, dass die Agrarindustrie ein Auslaufmodell ist."
Um eine Agrarwende weiter voranzubringen, wird es am 17. Januar 2015 erneut eine "Wir haben es satt!"-Demonstration in Berlin geben. Und dass es einen weiteren Kongress geben muss, auch darin waren sich alle einig.