Der Text von Faust 2 ist wie eine denkende Maschine, ein autonomes System, das allein aus einem vorgegebenen Rhythmus und der Materialmasse an Kultur und Wissen Text produziert. Und dieser Text produziert weitere Textstellen, die wie Inseln aus einem undefinierbaren Ganzen hervortreten und den Performern zur Verfügung stehen. Es entstehen Situationen und Bilder, die sofort wieder verschwinden, um einer anderen Form, einer anderen Möglichkeit des Seins Raum zu lassen. Metamorphosen, oder wie Artaud sagt, "Gleiten".
Laurent Chétouane, seit Jahren Gast an allen großen Bühnen des Landes, hat zuletzt Faust 2 am Nationaltheater Weimar inszeniert (Premiere war am 20.03.08) mit Schauspielern des Ensembles und drei Tänzern, die das Tanzstück#2 integrieren.