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Karlsruher Institut für Technologie

Gemeinsam an die Spitze

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – ein Modell für das Deutsche Wissenschafts- und Hochschulsystem

(lifePR) (Karlsruhe, )
Seit dem 13. Oktober 2006 blickt die deutsche Wissenschaft voller Spannung nach Karlsruhe. Mit dem Gewinn der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder durch die Universität Karlsruhe rückte auch das Projekt in den Mittelpunkt des Interesses, das die Grundlage für den Erfolg war: das Zusammengehen mit dem Forschungszentrum Karlsruhe im Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Inzwischen haben die beiden KIT-Partner mit Unterstützung der Unternehmensberatung The Boston Consulting Group (BCG), die das Projekt honorarfrei begleitet, ein Zielkonzept des geplanten Zusammengehens erstellt und den beteiligten Ministerien des Bundes und des Landes Baden-Württemberg vorgelegt: Die Universität Karlsruhe und das Forschungszentrum Karlsruhe wollen ihre Kapazitäten in Forschung, Lehre und Innovation in einem kontinuierlichen Prozess zusammenführen. Zentrale Neuerungen, mit deren Hilfe die KIT-Forschung neu strukturiert und für die Zukunft optimal aufgestellt wird, sind zum einen das Kompetenzportfolio, also die Gesamtheit der durch die KIT-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter eingebrachten Kenntnisse und Fähigkeiten, und zum anderen die KIT-Zentren und –Schwerpunkte, in denen thematisch zusammengehörige Projekte und Helmholtz-Programme gebündelt werden.

Durch Zusammenführung einer nationalen Großforschungseinrichtung und einer Forschungsuniversität wird eine Institution international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften entstehen, das „Karlsruher Institut für Technologie“ (KIT).
„Mit der in der Vergangenheit so oft geforderten Vernetzung von universitärer und nichtuniversitärer Forschung macht das KIT Ernst“, stellt Professor Dr. Eberhard Umbach, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Karlsruhe, fest. „KIT geht dabei konsequent weiter als jedes andere Modell und setzt deshalb Maßstäbe für die deutsche Forschungslandschaft.“
Forschung, Lehre und Innovation gehen am KIT eine enge Verbindung ein. Hierdurch wird die Attraktivität des Standortes für forschungsbegeisterte junge Menschen erhöht und der Praxisbezug der Lehre gesteigert.
„Unser gemeinsames Ziel ist die Exzellenz in Forschung, Lehre und Innovation“, betont Professor Dr. Horst Hippler, Rektor der Universität Karlsruhe. „In diesem Dreiklang wollen wir die besten Köpfe aus der ganzen Welt nach Karlsruhe locken.“

Forschung
Die Forschung in KIT basiert in erster Linie auf den Fähigkeiten und Kompetenzen der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das KIT-Konzept zielt darauf ab, die Kompetenzebene optimal mit der Projektebene zu verknüpfen. Dazu ordnen sich alle Wissenschaftler entsprechend ihrem Fachwissen Kompetenzfeldern zu; thematisch zusammengehörige Kompetenzfelder werden in Kompetenzbereichen gebündelt. Die Gesamtheit bildet das Kompetenzportfolio des KIT, das als Basis zur wissenschaftlichen Kommunikation innerhalb von KIT und zur Selbstorganisation von Forschungsprojekten („bottom up“) dient. Zusätzlich werden inhaltlich verwandte, meist transdisziplinäre Forschungsprojekte und Wissenschaftsinfrastrukturen zu besonders sichtbaren strategischen Organisationseinheiten, den KIT-Zentren und KIT-Schwerpunkten, zusammengefasst. In diesen ist insbesondere die programmorientierte Forschung der Helmholtz Gemeinschaft vertreten.

„Bis zum 1. Januar 2008 gründen wir die Zentren „Energie“, „NanoMikro“ sowie „Elementar- und Astroteilchenphysik“, außerdem den Schwerpunkt „Information, Kommunikation und Organisation“. Weitere werden im Laufe des nächsten Jahres konzipiert“, erläutert Eberhard Umbach. „Vor allem mit den Zentren und Schwerpunkten wird das KIT nach außen sichtbar werden und sich im internationalen Wettbewerb profilieren. Hier wird die übergeordnete strategische Zielsetzung unserer Forschung deutlich.“

Das KIT will sich damit auf breiter Front so aufstellen, dass es für die besten Forscherinnen und Forscher noch attraktiver wird. Ein Beispiel hierfür ist Professorin Dr. Anne Ulrich, Institutsleiterin am Forschungszentrum und Lehrstuhlinhaberin an der Universität: „Ich hatte mehrere interessante Angebote von verschiedenen Universitäten“, stellt die renommierte Wissenschaftlerin fest. „Doch erst die gemeinsame Ausstattung und fachliche Einbindung von Universität und Forschungszentrum stimmte perfekt mit meinen Vorstellungen und Plänen überein, an der Schnittstelle von Biochemie und Nanotechnologie zu forschen. Deshalb bin ich nach Karlsruhe gekommen.“

Lehre und Nachwuchsförderung
Das künftige Lehrangebot des KIT zeichnet sich durch Optimierung klassischer universitärer Lehrveranstaltungen und Weiterbildung für Studierende, Doktoranden und Postdoktoranden aus. Die Forschung wird stärker in die Lehre einbezogen; die Studierenden werden auch an die Großforschung herangeführt. Die gezielte Förderung von Begabungen ist dabei ebenso selbstverständlich wie ein umfangreicher „Career Service“, der auch den Technologietransfer über Köpfe unterstützt.

„Durch mehr Forschungsbezug und Interdisziplinarität setzen wir neue Maßstäbe in der Lehre“, verspricht Horst Hippler. „Dazu wollen wir durch neue Fördermodelle die Besten unseres gut ausgebildeten Nachwuchses weiter an uns binden.“ Beispielsweise werden durch so genannte „Young Investigator Groups“ – mit Mitteln aus der Exzellenzinitiative – herausragende Ideen von jungen Wissenschaftlern gefördert.

„Damit kann ich für vier bis fünf Jahre – mit entsprechender Evaluation – meine wissenschaftlichen Ziele sehr selbstständig verfolgen“, freut sich Dr. Timo Mappes, der seit Juni 2007 eine solche Young Investigator Group leitet. Er möchte preisgünstige Einweg-Chips mit optischer Schnittstelle für analytische Anwendungen in Biologie und Medizin entwickeln. „Ich bin selbst Maschinenbau-Ingenieur und arbeite in den Räumen des Instituts für Mikrostrukturtechnik im Forschungszentrum. Im Rahmen des KIT wird es nun wesentlich einfacher, auch mit Physikern oder Biologen an der Universität zusammenzuarbeiten. So wird es möglich, dieses Projekt sehr interdisziplinär anzugehen und viel konkreter für den Bedarf der Anwender zu entwickeln.“

Innovation
Ziel des KIT ist es, auf allen Gebieten seines Kompetenzportfolios zum führenden Innovationspartner der Wirtschaft zu werden. Ein umfassendes Technologie-Screening gehört dazu ebenso wie begleitende und beratende Maßnahmen für industrienahe Projekte, die beschleunigte Umsetzung in marktfähige Produkte bis hin zu einem erleichterten Zugang zu Risikokapital und der Unterstützung bei Ausgründungen. Innovationen werden im KIT über drei Transfer-Kanäle gefördert: über Personen, Know-how und Lizenzen. Der KIT-Industrieclub rundet das Angebot ab. Ein neues Instrument zur Förderung des Transfers über Personen sind so genannte „Shared Professorships“, die jeweils zur Hälfte aus Mitteln der Exzellenzinitiative und von einem Industriepartner gefördert werden.

„Wir geben damit fähigen jungen Wissenschaftlern die Chance, sich durch eine Tätigkeit im KIT und in der Industrie fundiert zwischen Hochschul- und Industriekarriere entscheiden zu können“, stellt Horst Hippler heraus. „Ein weiteres Instrument sind gemeinsam finanzierte Forschergruppen.“
„Im Bereich Innovationen haben wir – wie auf anderen Gebieten auch – an Universität und Forschungszentrum durchaus unterschiedliche Kulturen“, ergänzt Eberhard Umbach. „Gemeinsam wollen wir nun die Stärken beider Kulturen vergleichen, im Erfolgsfall übertragen und insgesamt weiter ausbauen.“

Das Projekt KIT
Im Oktober 2006 setzte sich die Universität Karlsruhe in der ersten Runde des Exzellenzwettbewerbs des Bundes und der Länder in allen drei Förderlinien durch und erhielt als eine von drei Universitäten den Elite-Status. Zu diesem Erfolg hat das vorgelegte Zukunftskonzept maßgeblich beigetragen. Zentrales Element dieses Zukunftskonzeptes ist die Gründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zusammen mit dem Forschungszentrum Karlsruhe.

Beide Partner haben ein gemeinsames Gesamtkonzept für KIT erarbeitet, das sowohl die inhaltliche Ausgestaltung als auch die Organisationsstruktur des KIT umfasst. Begleitet wurde diese Konzeptphase durch eine Arbeitsgemeinschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der baden-württembergischen Ministerien für Wirtschaft und für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie der Helmholtz-Gemeinschaft. Bis Ende 2007 wird dieser Prozess zu festen Vereinbarungen im Rahmen eines Gründungsvertrags führen.

Die geplante Zusammenführung der Universität Karlsruhe und des Forschungszentrums Karlsruhe im KIT wird von der strategischen Unternehmensberatung The Boston Consulting Group (BCG) unterstützt. Das KIT profitiert dabei von der Expertise, die BCG bei der Fusion von Unternehmen gesammelt hat. Bis zu drei Prozent der BCG-Personalressourcen stehen jährlich für „Not for Profit“-Projekte im Rahmen des gesellschaftlichen Engagements zur Verfügung. „Unser BCG-Team mit drei Beratern vor Ort möchte einen Beitrag dazu leisten, dass das Potenzial der beiden Karlsruher Institutionen Universität und Forschungszentrum optimal genutzt wird“, erläutert Dr. Martin Wörtler, BCG-Geschäftsführer. „Deshalb unterstützen wir seit Beginn des Jahres den KIT-Prozess.“
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