Inkubatoren kennt man aus der Biologie und Medizin. Ihr Funktionsprinzip, optimale Bedingungen für Brut- und Wachstumsprozesse zu schaffen, überträgt das KIT nun auf den Bereich des Technologietransfers: Der Hightech-Inkubator des KIT bietet potentiellen Unternehmensgründern aus der Wissenschaft ein
"Rundum-Packet" mit voll ausgestatteten Labor- und Büroräumen, einem eigenen Sekretariat und professionellem Gebäudemanagement aus einer Hand. Im ehemaligen Gebäude
des Instituts für Nanotechnologie soll sich ein unternehmerischer Raum entwickeln, der gleichzeitig von der unmittelbaren Nähe zur wissenschaftlichen Infrastruktur des Forschungszentrums profitiert.
Die ersten drei Mieter - die Nanoscribe GmbH und die CYENIC GbR aus den Bereichen Nanotechnologie und Organische Chemie sowie eine Ausgründung aus dem Bereich Bauchemie - ziehen derzeit ein. Dies zeige, laut Dr. Peter Fritz, Vorstandsmitglied des Forschungszentrums: "KIT hat das Potenzial, vermehrt auch Hightech-Gründungen zu generieren und mit dem Inkubator schaffen wir speziell für diese Projekte besondere Voraussetzungen". Fritz ist deshalb optimistisch, noch dieses Jahr die zunächst anvisierten sechs bis sieben Gründungsprojekte mit Hightech-Charakter aus Forschungszentrum und Universität in dem Inkubator ansiedeln zu können.
Dr. Jens Fahrenberg, Leiter der Stabsabteilung Innovation des KIT, sieht in dem Inkubator einen "wichtigen Baustein und Ausdruck eines Mentalitätswandels" beim Technologietransfer. Wenn man sich wie das KIT mit der internationalen Forschungselite messen wolle, dann reiche es nicht, Ausgründungen nur geschehen zu lassen. Vielmehr müsse man, so Fahrenberg weiter, "gezielt unternehmerische Freiräume schaffen und innovative Ausgründungen aktiv unterstützen." Auf diese Weise könnten auch Rückflüsse erzielt werden, die wiederum in Forschung und neue Geschäftspotentiale investiert werden könnten.
Das KIT versteht sich als innovativer Partner der Wirtschaft. Im Bereich Innovation setzt es neben dem klassischen Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen über Patente und Lizenzen zunehmend auf Unternehmensausgründungen, an denen sich das KIT auch selbst beteiligt. Intensive Verbindungen mit der Wirtschaft pflegt das KIT darüber hinaus mit personellen Verschränkungen zwischen Forschung und Industrie, beispielsweise mit so genannten Shared Professorships und Shared Research Groups. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt für den Aufbau neuer Innovationsinstrumente am KIT rund 700.000 Euro zur Verfügung, von denen ein Teil in den Hightech-Inkubator fließt.
Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) schließen sich das Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität Karlsruhe zusammen. Damit wird eine Einrichtung international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften aufgebaut. Im KIT arbeiten insgesamt 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro. Das KIT baut auf das Wissensdreieck Forschung - Lehre - Innovation.
Die Karlsruher Einrichtung ist ein führendes europäisches Energieforschungszentrum und spielt in den Nanowissenschaften eine weltweit sichtbare Rolle. KIT setzt neue Maßstäbe in der Lehre und Nachwuchsförderung und zieht Spitzenwissenschaftler aus aller Welt an. Zudem ist das KIT ein führender Innovationspartner für die Wirtschaft.