Schwerer als die Diagnose fällt offenkundig die Therapie. Spätestens seit der Regierungserklärung von Verbraucherminister Horst Seehofer und der Verabschiedung des Regierungsprogramms ,,Fit statt fett’’ jagen sich die Vorschläge zur Volksentfettung und zur Verschlankung des deutschen Nachwuchses. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt möchte Ernährung zum festen Unterrichtsfach machen, Verbraucherzentralen dringen auf eine verbesserte Kennzeichnung von Lebensmitteln und kritisieren den Trend zu XXL-Packungen in Läden und Kinos, Konsumentenorganisationen wie Foodwatch wollen Lebensmittelproduzenten und -handel verbieten, mit Begriffen wie ,,gesund’’ und ,,natürlich’’ Schindluder zu treiben, Politiker fordern wahlweise mehr Sportstunden, mehr Radwege, gesunde Ernährung an Schulen und Kitas oder, so der jüngste Gedankenblitz, eine ,,Nasch-Steuer’’ – also eine höhere Mehrwertsteuer auf zucker- und fettreiche Lebensmittel.
Themen, Vorschläge und Ideen, die auf der Karlsruher preventiKA eine zentrale Rolle spielen werden. So gehört der Themenkomplex ,,Ernährung und Prävention’’ zu den wesentlichen Bausteinen der preventiKA, die vom 27. bis 29. September auf dem Karlsruher Messegelände Premiere feiert und sowohl eine Messe als auch einen Fachkongress umfasst. In der Sektion ,,Bedeutung der Bewegung in der Prävention’’ wird sich der Kongress zudem intensiv des Themas Bewegungserziehung im Kindesalter annehmen. Schließlich und endlich werden mehr als 100 Schulleiter aus der Region auf der preventiKA zusammenkommen, um darüber zu diskutieren, was getan werden kann und muss, um den Trend zum Übergewicht bei Kindern zu stoppen, und welchen Beitrag sie dazu leisten können, ihre Schüler ,,fit statt fett’’ zu machen.