- 368 Teilnehmer bei TV Komm. und MediaNet@KA
- TV Komm. punktet mit Thema "Smart Interaction"
- Yahoo! präsentiert neues Tool
- Interaktive Angebote stellen Content-Produzenten vor neue Herausforderungen
- Karlsruhe ist bei 3D-Technologien führend
- Qualitätsanspruch bei Konsumenten bleibt hoch
Insgesamt 368 Teilnehmer konnten auf den beiden Medienkongressen TV Komm. und der MediaNet@KA am Montag, 27., und Dienstag, 28. Februar 2012, verzeichnet werden. "Die steigenden Besucherzahlen unserer beiden Medienkongresse zeigen, dass wir mit der Themenauswahl genau richtig liegen. Auf den Kongressen wurden die brandaktuellen Fragestellungen ausführlich diskutiert und im Wohnzimmer der Zukunft konnten sich die Teilnehmer beider Kongresse ein Bild von den bereits existierenden technologischen Möglichkeiten machen", so Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress- GmbH. Die KMK diente so erneut als wichtige Vernetzungsplattform für die Medienbranche.
Im "Wohnzimmer der Zukunft" wurde auch eine Technologie präsentiert, die bereits am Vorabend beim Get together im Hoepfner Schalander im Fokus stand: Professor Lutger Pfanz von der Karlsruher Hochschule für Gestaltung stellte hier die noch längst nicht ausgeschöpften Möglichkeiten von 3D dar. In seinem Vortrag thematisierte er "Hightech aus dem Kinosaal im Fernsehen von morgen" und erklärte, dass die 3D-Technologie große Herausforderungen an die Content-Produktion stelle. Deshalb hatte er als Mitinitiator in Karlsruhe die weltweit einmalige 3D-Allianz gegründet, die diese zukunftweisende Technologie erforscht.
Der Bewegtbildkongress TV Komm. begann dann am 28. Februar nach einer kurzen Begrüßung durch Messe-Chefin Wirtz mit der Keynote von Michael Stenberg, Director Business Development Yahoo! Deutschland. "Quo vadis, Mediennutzung?" fragte er und rückte das veränderte Mediennutzungsverhalten der Zuschauer in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Hier zeigte er auf, dass die Nutzer heute zwischen ihrem eigenen Universum, das sie selbst erschaffen, und der Welt als Ganzem unterscheiden würden. Zwei Angebote tragen bei Yahoo! diesen veränderten Bedingungen Rechnung: Im TV-Bereich werden mit Yahoo! Connected TV die neuen Nutzungsmöglichkeiten von Fernsehgeräten ausgeschöpft. Zudem wurde die neue App Into_Now präsentiert, bei welcher über Analyse des Audiosignals in Sekundenbruchteilen das Fernsehprogramm identifiziert und in Folge ergänzende Informationen zur Sendung auf einem Tablet-PC dargestellt werden können.
Eine wichtige Erkenntnis auf dem anschließenden Gipfeltalk war, dass trotz des Siegeszuges des hybriden Fernsehens auch das klassische Angebot aufrechterhalten würde, so Nicole Agudo Berbel, Director Affiliate Sales and Business Development von Discovery. Hieran knüpfte der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Thomas Langheinrich an, der feststellte, dass es nicht um die Frage von Fernsehen oder Internet ginge, sondern vielmehr darum, wie die beiden Medien sinnvoll miteinander kombiniert werden könnten. Der CEO von Kabel Baden-Württemberg, Harald Rösch, sieht in dieser Verbindung eine positive Entwicklung, da so die bisher fehlenden Interaktionsmöglichkeiten der verschiedenen Medien überwunden werden könnten.
Drei Content-Bereiche sind so im heutigen TV-Markt von großer Bedeutung: Information, Unterhaltung und soziale Interaktion und insbesondere dieser letzte Bereich nahm sowohl im Programm der TV Komm. als auch der MediaNet@KA großen Raum ein.
Die beiden Soziologen Paul Eisewicht und Tilo Grenz vom Karlsruher Institut für Technologie stellten in ihrem Vortrag dar, dass eine zentrale Frage sei, wie die neuen Medien verstetigte Kommunikationsweisen verändern werden. Denn durch die neuen Interaktionsmöglichkeiten verschieben sich die Grenzen sozialen Handelns und neue Wirklichkeiten entstehen, die zu Veränderungen von Wahrnehmungen und Denkmustern führen würden.
Eine besondere Herausforderung, so dann auch das Fazit des Mediatalks am Ende des MediaNet@KA-Kongresses, stelle die Schnelligkeit von Kommunikationen dar, die die Konsumenten zu verarbeiten hätten. Diese Komplexität von Informationen und Wissen erfordere auch ein Umdenken bei den Produzenten, die ihr Angebot entsprechend an diese neuen Anforderungen anpassen müssten. Denn eines sollte hier immer im Blickfeld gehalten werden, wie unter anderem auch der Geschäftsführer von Baden TV, Günter Knappe, betonte: der Qualitätsanspruch des Zuschauers wird auch bei einem rasanteren Medienmarkt immer hoch bleiben.