Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH: "Die Bundesregierung möchte Deutschland bis 2017 zum digitalen Wachstumsland Nummer eins in Europa machen. Welche Impulse dafür aus der digitalen Bildungswirtschaft kommen, zeigt die LEARNTEC, unabhängig davon, ob es sich um Bildungsprojekte in Unternehmen handelt oder um Innovationen für die digitale Schulbildung."
Highlights der Messe
Die LEARNTEC ist die Leitmesse für das digitale Lernen. Für die Anbieter ist sie seit jeher eine attraktive Businessplattform und der zentrale Branchentreffpunkt. Auch diesmal werden 16 der größten 20 deutschen E-Learning-Firmen - laut MMB E-Learning-Ranking - in Karlsruhe vertreten sein. Bereits jetzt ist eine größere Standfläche fest gebucht als auf der vorangegangenen LEARNTEC letztlich belegt war.
Angewachsen ist auch die Zahl der jungen Unternehmen, die sich auf der Messesonderfläche für Start-Ups präsentieren werden. Britta Wirtz: "Die Förderung des Branchennachwuchses liegt in unserem ureigensten Interesse. Dass diesmal 18 Start-Ups teilnehmen, interpretiere ich als Signal, dass wieder mehr Menschen bereit sind, in die Onlinebildung zu investieren und in diesem Bereich unternehmerisch tätig zu werden. Dies ist für uns sehr erfreulich."
In den Unternehmen ist E-Learning fester Bestandteil der Weiterbildung. Doch auch in den Schulen ist die Entwicklung einer digitalen Lernkultur nötig - der Schulunterricht ist ein Grundpfeiler des lebenslangen Lernens. Dem trägt die LEARNTEC--Messe mit school@LEARNTEC Rechnung. Auf einer Sonderfläche, um die sich Messestände mit Angeboten zur Schule der Zukunft gruppieren, sprechen 40 Referenten zum Potenzial und zur Anwendung digitaler Bildungsszenarien. Zur Eröffnung berichtet Dr. Thilo Klingebiel über die Vernetzung der deutschen Auslandsschulen. Weitere Vortragsreihen im Bildungsforum befassen sich mit Games (games@LEARNTEC), E-Publishing (e-pub@LEARNTEC) und Career & Qualification.
Auf der LEARNTEC finden die Preisvergaben von wichtigen E-Learning-Awards statt. Der vom BITKOM ausgelobte Deutsche E-Learning Innovations- und Nachwuchs-Award (d-elina) richtet sich als einziger deutscher Innovationspreis direkt an den Nachwuchs. Die Gewinner in den drei Kategorien Campus, Professional und Start-Up werden am ersten Messetag bekanntgegeben.
Am gleichen Tag steht eine Premiere an: Die erste Vergabe des Small Open Educational Resources Award (OPERA), des ersten Preises für offene, frei zugängliche Bildungsmaterialien, der unter maßgeblicher Beteiligung von Prof. Dr. Peter A. Henning (Mitglied des LEARNTEC--Kongresskomitees) ins Leben gerufen wurde. OPERA zeichnet kleinformatige Bildungsbausteine aus, etwa Videos, Infografiken oder Onlinelernmodule - im Unterschied zu Massive Open Online Courses (MOOCS) oder umfangreichen Onlinelehrbüchern.
Eine für die E-Learning-Branche immer wichtigere Rolle spielt der eLearningCheck, eine Befragung der Kunden von E-Learning-Anbietern, die der Informationsdienst Checkpoint eLearning in Kooperation mit studiumdigitale durchführt. Die Firmen mit den zufriedensten Kunden werden zu "Anbietern des Jahres 2015" gekürt. Bildungsmanagementsoftware für Unternehmen zeichnet der bsoco-Award aus. Er wird am letzten Messetag vergeben.
Das Motto des Kongresses: Mensch und Innovation
Der kommende LEARNTEC--Kongress setzt sich mit dem Spannungsverhältnis von Mensch und Innovation auseinander. Sünne Eichler (Mitglied des Kongresskomitees): "Wir treiben technologische Innovationen voran und werben für ihre Anwendung. Beim Lernen mit IT geht es jedoch zuerst um den Menschen und seine optimale Weiterbildung - und erst dann um die dafür nötigen technischen Hilfsmittel. Computer gehen mit der zunehmenden Informationsflut besser um als der Mensch. Aber diese Informationen nutzbringend zu verwerten, dazu ist (derzeit) nur der Mensch in der Lage - wenn er den Computer für sich nutzbar machen kann."
Das Kongress-Motto prägt viele Programmsektionen, etwa zur Lerner-Motivation, der Personalisierung von Lernangeboten und dem Lerntransfer. Es steht auch über den Keynotes des LEARNTEC--Eröffnungstags: Die Innovationsforscherin Prof. Dr. Marion Weissenberger-Eibl spricht über Innovationen als "Herausforderungen und Chancen für die Gestaltung der Zukunft", Prof. Dr. Gunter Dueck setzt sich mit der Frage auseinander, wie die digitalen Medien das Lernen verändern.
Die Kongress-Sektionen zu New APIs, Learning Analytics, Big Data und adaptivem Lernen greifen aktuelle technische Innovationen auf. In engem Zusammenhang damit stehen der Programmtrack zur Datensicherheit und die Podiumsdiskussion des Datenschutzbeauftragten Jörg Klingbeil und Erika Mann (Facebook). Die Keynotes von Prof. Dr. Gerald Lembke und Prof. Dr. Felix Tretter befassen sich mit dem alltäglichen Umgang mit den digitalen Medien bzw. mit dem Thema "Hirndoping". Insgesamt tragen 110 Referenten aus 7 Ländern vor, ein Fünftel der Beiträge ist englischsprachig. Der Frühbucher-Rabatt für die Kongress-Tickets gilt noch bis 12.12. Die Tickets können auf www.learntec.deerworben werden.
Auf der LEARNTEC wird das Kongress-Komitee, wie es inzwischen Tradition ist, das LEARNTEC--Orakel verkünden. Sünne Eichler: "Ohne zu viel zu verraten, lässt sich jetzt schon sagen, dass wir zwei starke Trends sehen: Hin zu kreativen Formen der Wissensvermittlung in Form von Spielen oder Gamification-Elementen, Augmented-Reality-Systemen oder MOOCs und andererseits zu effizienten Methoden der Wissensvermittlung, etwa durch Learning on Demand und Performance Support. Außerdem glauben wir, dass Lerneinheiten künftig eher "smaller & smarter" sein werden."
E-Learning-Branche wächst
Die Zeichen für die kommende LEARNTEC stehen auf grün: Die E-Learning-Branche kann auf ein drei Jahre anhaltendes zweistelliges Wachstum zurückblicken. Im Jahr 2013 betrug es 13,5% und führte zu einem Branchenumsatz von knapp 600 Mio. €. Dies sind Ergebnisse des soeben vom MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung vorgelegten E-Learning-Wirtschaftsrankings 2014.
Der anhaltend positive Trend bei der Umsatzentwicklung schlägt sich auch am Arbeitsmarkt für E-Learning-Fachkräfte nieder. Insgesamt waren im Jahr ca. 9.000 Beschäftigte in der E-Learning-Branche tätig. Die Zahl der Festangestellten und Freelancer stieg um 6% bzw. knapp 16%.