Pedelecs sind die neuen Renner auf dem Fahrradmarkt
Man sieht es kaum, man hört es nicht, aber man spürt es deutlich: Elektroräder, die so genannten Pedelecs, unterstützen den Radler beim Treten mit elektrischer Zusatz-Power. Am Berg oder bei Gegenwind steuert der kleine Motor bis zu 200 Prozent der eigenen Tretkraft bei. Aber nicht nur Bergauffahrer profitieren von den Pedelcs, sondern alle, die mehr Mobilität erwarten und Spaß am Radfahren haben - oder ihn neu erleben wollen. Denn das Pedelec ist nicht einfach ein Fahrrad mit Motorantrieb: Den zusätzlichen Schub gibt's nur, wenn der Radler auch selbst in die Pedale tritt. Sobald er loslegt, schiebt der Motor mit. Der Unterstützungsgrad des kleinen Kraftwerks mit etwa 250 Watt ist in mehreren Stufen einstellbar. Und auch Pedelecfahren ist gesund, denn der Radler ist an der frischen Luft und tut etwas für Herz und Kreislauf.
Kaum ein andres Fahrzeug sorgt in der der Stadt für so viel Mobilität: Selbst schwere Einkäufe auf dem Gepäckträger oder im Anhänger lassen sich jetzt problemlos transportieren. Auch der Weg zur Arbeit, der vorher vielleicht als zu mühevoll angesehen wurde, ist nun mit den Pedelecs entspannt - und unverschwitzt - zurückzulegen. Das Pedelec erleichtert auch die Mobilität mit den Kleinen; egal ob sie im separaten Hänger, dem Kindersitz oder auf der Sitzbank eines Spezialrads für Kindertransport sitzen: Der Motor schiebt mit und bringt die ganze Familie voran.
Technik für mehr Mobilität
Bei klassischen Pedelecs wird bis zu 25 km/h unterstützt - darüber hinaus schaltet der Motor sanft ab. Wer schneller sein will, muss jetzt alleine treten. Einen Führerschein oder eine Zulassung braucht man nicht, das Fahrzeug gilt rechtlich wie ein normales Fahrrad - inklusive Radweg-Benutzungspflicht und der Möglichkeit, in dafür freigegebenen Einbahnstraßen gegen die Richtung zu fahren. Erst die so genannte S-Klasse, Räder, die bis 45 km/h Power beisteuern, brauchen ein Mofa-Kennzeichen - die Kosten liegen bei etwa 60 Euro im Jahr.
Die Technik bei den Pedelecs ist ausgereift. Ein Sensor misst die Kraft oder die Umdrehungsgeschwindigkeit, mit der in die Pedale getreten wird. Er gibt die Daten weiter an einen integrierten Bordcomputer, der den Motorschub steuert.
Modelle mit Direktantrieb im Vorder- oder Hinterrad sind von normalen Rädern kaum zu unterscheiden: Der Motor wirkt wie eine vergrößerte Radnabe. Bei Rädern mit Mittelmotor ist die Antriebseinheit inklusive des Strom spendenden Akkus in der Fahrradmitte mit dem Tretlager gekoppelt. Dies ist für die Gewichtsverteilung optimal, denn hier liegt der Schwerpunkt weit unten und der Gepäckträger ist vollständig nutzbar. Es gibt jedoch auch Modelle, die den zwei bis fünf Kilogramm schweren Akku im Gepäckträger integriert haben.
Tendenz: Tourentauglich auch für Individualisten
30 bis 80 Kilometer weit kommt man mit einer Akkuladung, je nach Fahrmodus und Geländebeschaffenheit. Dank der heute meist verwendeten Lithium-Ionen-Technik werden die Distanzen jedoch künftig größer werden. Mehr Power heißt auch mehr Gewicht: Ab 21 Kilogramm, etwa fünf Kilo mehr als ein modernes Trekkingbike, wiegen die Räder.
Die Kosten für ein Pedlec variieren, Fachhändler und Verbraucherverbände wie Extraenergy e.V. warnen jedoch vor Billig-Importen von Discountern und Baumärkten: Die elektrischen Bauteile sind oft nicht mit den EUSicherheitsstandards vereinbar und können sogar gefährlich werden. Rund 1.500 Euro sollte man für ein Qualitäts-Pedelec einplanen.
Die Pedelecs sind schon lange nicht mehr nur etwas für die Generation 50 plus: Die Herstellerprogramme für 2010 zeigen Tandems mit E-Power oder E-Falträder, die die Mobilitätskette von Individual- und öffentlichem Verkehr perfekt schließen. 2010 haben die Hersteller die ersten Mountainbikes mit Extra-Power im Programm.
fahrrad.markt.zukunft im Rahmen der Horizont OUTDOOR
Die Horizont OUTDOOR bietet vom 5. bis 7. Februar 2010 in der Messe Karlsruhe ein umfassendes Angebot für Outdoor-Fans und Aktivurlauber. Hier gibt es die Neuheiten rund um Wandern, Trekking, Sport- und Outdoor- Equipment, die aktuellen Modelle zum Thema Camping und Caravaning, alles rund ums Radfahren und Angeln sowie ausgewählte Reiseveranstalter für Sport- und Erlebnisreisen. Mit ihrer einzigartigen Themenvielfalt ist die Horizont OUTDOOR die einzige Messe für diese Top-Freizeitbereiche und die größte Messe für Aktivurlauber im Südwesten.