Durchschnittliche Verweildauer wieder leicht gestiegen - ausländische Gäste bleiben etwas länger
Das Gros der Gäste bilden nach den Erfahrungen der ansässigen Hoteliers vorwiegend Geschäftsreisende sowie Tagungs- und Kongressteilnehmer, die sich nur kurze Zeit in Karlsruhe aufhalten. Entsprechend beläuft sich auch die durchschnittliche Verweildauer, die gegenüber 2009 wieder leicht anstieg. Gäste aus dem Inland blieben 2010 im Schnitt 1,77 Tage in der Fächerstadt, bei den Auslandstouristen belief sich die Aufenthaltsdauer wieder auf über 2 Tage (2,03) - das beste Ergebnis der letzten fünf Jahre. Insgesamt lag die durchschnittliche Verweildauer bei 1,82 Tagen.
Angesichts der Steigerung bei den Übernachtungen lag die Bettenauslastung in den Karlsruher Beherbergungsbetrieben in allen Quartalen wieder über 40 % und damit über den Vergleichswerten des Vorjahres. Während im ersten Halbjahr 2010 das Bettenkontingent in Hotels und Hotels garni noch schwächer ausgelastet war, führte die erhöhte Zahl von Übernachtungen in der zweiten Jahreshälfte zu einer Bettenauslastung von rund 45 %. Mit Ausnahme der Parahotellerie konnten von der Zunahme bei den Ankünften und Übernachtungen in den letzten zwölf Monaten alle Betriebskategorien profi tieren.
Gästezuwachs vor allem im zweiten Halbjahr
Gästeaufkommen und Nachfrage zeigen seit Jahren einen ähnlichen saisonalen Verlauf, wobei die ersten zwei Monate und der Dezember erfahrungsgemäß die "ruhigere" Zeit im Jahresverlauf darstellen. Entgegen der bisherigen Entwicklung zeichnete der Mai 2010 im 5-Jahresvergleich relativ schwach.
Gäste steigen wieder häufi ger in Hotels ab
Was die Auslastung in den einzelnen Kategorien anbetrifft, so hat offenbar die wieder erstarkte Wirtschaftslage zu einer verstärkten Nachfrage von Übernachtungen in Hotels geführt. Den stärksten Zuwachs haben jedoch mit 34,2 % mehr Buchungen die Gasthöfe zu verzeichnen. Aber auch die Hotels und die Hotels garni konnten mit zweistelligen Steigerungen bei den Übernachtungen aufwarten. Nur die sonstigen Betriebe, die sogenannte Parahotellerie, mussten mit - 2,9 % bei den Ankünften und mit - 3,7 % bei den Übernachten Einbußen im letzten Jahr hinnehmen.
Für die Interpretation der Ergebnisse sei grundsätzlich darauf hingewiesen, dass die Bettenauslastung und nicht die Zimmerauslastung nachgewiesen wird. Letztere dürfte deutlich höher ausfallen, indem vielfach Doppelzimmer als Einzelzimmer vergeben werden.
Im Segment Parahotellerie ist durch die Einbeziehung des Campingplatzes der Begriff Bettenauslastung nicht mehr ganz korrekt. Laut einer EU-Konvention wird im Reiseverkehrscamping ein Stellplatz pauschal mit vier Schlafgelegenheiten angesetzt, so dass in der Gesamtbetrachtung genau genommen von einer allgemeinen Auslastung der Schlafgelegenheiten gesprochen werden kann. In der Hotellerie wird aber weiterhin von der Bettenauslastung gesprochen.
Mehr Übernachtungen in Betrieben aller Kategorien
Betrachtet man die Entwicklung der Übernachtungszahlen nach Segmenten, so war in allen Betrieben eine deutliche Nachfragesteigerung zu verzeichnen. Den größten Zuwachs hatten dabei die Betriebe der Kategorie 3 Sterne mit + 24,4 Prozentpunkten, gefolgt von den Betrieben mit bis zu 2 Sternen mit einem Plus von 17,4 Prozentpunkten. Aber auch die Häuser mit 4 Sternen konnten das bisher beste Ergebnis bei den Übernachtungen verbuchen. Nicht in diese Betrachtung einbezogen wurden aus methodischen Gründen die "Sonstigen Betriebe".
Naturgemäß stellt das Inland das wichtigste Herkunftsgebiet für den Karlsruher Übernachtungstourismus dar. Rund 77 % der Übernachtungen in der Fächerstadt werden von den Gästen aus Deutschland gebucht. Bei einem Blick auf die Nationalitäten der hiesigen Übernachtungsgäste wird deutlich, dass auch 2010 die Gäste aus den USA eine sehr wichtige Rolle spielten. Rund 9 % der Übernachtungen von ausländischen Gästen gehen auf das Konto der US-Amerikaner, die damit weiterhin Spitzenreiter (19.538 Übernachtungen) sind. Bedeutsame Zielgruppen waren im letzten Jahr ferner die Gäste aus den Niederlanden (18.172 Übernachtungen), aus Großbritannien (16.444 Übernachtungen), aus der Schweiz und Liechtenstein (16.245 Übernachtungen) sowie aus Frankreich (15.544 Übernachtungen), Österreich (12.372 Übernachtungen) und Italien (10.306 Übernachtungen). In der Gesamtzahl der Ankünfte stehen an erster Stelle die Gäste aus den Niederlanden (13.224 Personen), gefolgt von Ankünften aus Großbritannien (11.508 Personen) sowie der Schweiz und Liechtenstein (10.509 Personen). Auf den nächsten Plätzen folgen Besucher aus Frankreich (9.532 Personen) und den USA (8.978 Personen).