"Turnen live im TV lohnt sich nicht", stellte Eberhard Gienger, Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Mitglied des Bundestages fest. "30 Sekunden Übung und vier Minuten auf die Wertung warten, das will keiner sehen", so der ehemalige Weltmeister und olympischer Bronzemedaillengewinner am Reck. "Da muss man sich Gedanke über das Format machen. Zum Beispiel die besten Szenen aneinander schneiden."
Kai Rapp, Geschäftsführer/Vice-President internationale Events der Upsolut Sports UK Ltd., mahnte, dass der Sport aufpassen müsse, dass er seine Grundwerte nicht gegen temporäre mediale Erfolge eintausche. "Fernseh-Sport ist Entertainment - betriebener Freizeit-Sport ein hohes gesellschaftliches Gut von unersetzlichem Wert", so Rapp weiter. Dominik Tomberg, Projektleiter Europäische Sponsoring-Börse, wies darauf hin, dass es "durchaus Sponsoren gibt, die nicht auf TV-Zeiten aus sein." Hier gehe es besonders darum, viele Menschen anzusprechen. Ein Beispiel sei das Engagement von Versicherungen bei Sportverbänden. Und auch Marc Ullerich, Senior Projektmanager Corporate Sponsoring/Sponsoring Communikations der Deutschen Telekom sieht das Engagement seines Unternehmens als langfristige Partnerschaft mit den entsprechenden Vereinen. "Firmen bei der Wok-WM von Stefan Raab kaufen dagegen nur Werbezeit im Fernsehen ein." Moderiert wurde die Veranstaltung von Teo Jägersberg (SWR).
"Welche Entwicklung wird der Sport in Zukunft nehmen oder gar machen müssen, ist die zentrale Frage der Diskussionsrunde", so Klaus Hoffmann Geschäftsführer der veranstaltenden Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH. "Das Zukunftsforum Sport soll mit Unterstützung der Europäischen Sponsoring Börse (ESB) zu einer festen talk & networking-Veranstaltung in der Sportstadt Karlsruhe werden", so Klaus Hoffmann weiter. Neben nationalen und internationalen Sport-Events, wie dem BW-Bank-Meeting, soll das Forum den Blick der Sportszene auf die badische Metropole lenken.