Die alte E-Lok ist eines der letzten Überbleibsel aus der Schmalspur-Ära der Albtalbahn. Ursprünglich hatte die Bahn von Karlsruhe nach Bad Herrenalb eine Spurweite von 1.000 Millimetern. Nach Gründung der AVG 1957 wurde die Strecke schrittweise auf die europäische Normalspur von 1.435 Millimetern umgebaut und in das Karlsruher Straßenbahnnetz integriert. Im November 1964 endete schließlich der letzte Meterspurbetrieb zwischen Busenbach und Ittersbach. Im Gegensatz zu den meisten Fahrzeugen der alten Albtalbahn wurde die Lok 2 aber nicht verschrottet, sondern als Denkmal aufbewahrt. Zunächst erinnerte die 1910 von den Firmen Herbrand und AEG gebaute Lok am Bahnhof Ettlingen Stadt an den Meterspurbetrieb, bevor ihr Standplatz 1985 dem Ausbau des Ettlinger Stadtbahnhofs zum Opfer fiel. Einen neuen Platz erhielt die alte Lokomotive am Albtalbahnhof in Karlsruhe, dem historischen Ausgangspunkt der Züge nach Bad Herrenalb.
Nachdem die Witterung und zuletzt auch Vandalen dem Veteranen arg zugesetzt hatten, wurde Lok 2 nun mit einem Schwerlastkran vom Sockel geholt. Zuvor hatten die AVG-Mitarbeiter bereits dem Stromabnehmer demontiert, damit der Transport auch alle Brücken ungehindert passieren konnte. Außerdem wurden eigens für den Abtransport der Lok Stahlträger angefertigt, mit deren Hilfe der Kran schließlich mühelos das betagte Gefährt abheben konnte.
In den nächsten Monaten kümmert sich nun die Ettlinger Werkstatt um das historische Stück. Ziel der AVG ist es, die Lok 2 bei den Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft in neuem Glanz präsentieren zu können. Das AVG-Jubiläum wird am letzten Oktober-Wochenende mit einem großen Fest am Bahnhof Ettlingen Stadt gefeiert.