Ziel der Vereinbarung ist eine optimale Versorgung der Patienten. Mit der Koordinierung der Behandlung durch den Hausarzt sollen unnötige Doppeluntersuchungen und nicht erforderliche Krankenhauseinweisungen vermieden werden. Als Bonus erhalten die Patienten die Kassengebühr beim Hausarzt erlassen.
Wie bei anderen bereits bestehenden Hausarztmodellen der GEK, HZK und KEH ist die enge Einbeziehung der Fachärzte vorgesehen. So sollen Hausärzte in bestimmten Fällen einen Facharzt zu Rate ziehen, bevor sie einen Patienten in ein Krankenhaus einweisen, und klären, ob die geplante Behandlung auch ambulant möglich ist. Außerdem kann der Versicherte bei akuter Behandlungsbedürftigkeit auch direkt den Facharzt aufsuchen. Der Facharzt informiert in diesem Fall den behandelnden Hausarzt und stimmt mit ihm die weitere Therapie ab. Die Teilnahme an der hausarztzentrierten Versorgung ist freiwillig für den Hausarzt und für den Versicherten.
"Der Vertrag fördert die zentrale Rolle des Hausarztes bei der Versorgung der Patienten und stärkt zugleich die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Haus- und Facharzt", betonte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der GEK, Dr. Rolf-Ulrich Schlenker bei der Vorstellung des Vertrages in Hamburg. Für die Koordinierung der Behandlung erhalten die Hausärzte ein zusätzliches Honorar, ebenso die Fachärzte für die Zweitmeinung und ihre Information an die Hausärzte. Die Krankenkassen stellen dafür zusätzliches Geld zur Verfügung und ziehen es nicht von der Gesamtvergütung ab. "Das ist eine Investition in die bessere Versorgung unserer Versicherten", sagte Dr. Schlenker.
"Wir begrüßen diesen Hausarztvertrag als vernünftigen Kompromiss zwischen den gesetzlichen Anforderungen und den erkennbaren Wünschen der Versicherten", bewertete Walter Plassmann, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, den neuen Vertrag. Er wies zudem darauf hin, dass eine "gute Balance" der Zusammenarbeit von haus- und fachärztlicher Ebene gefunden sei und dass der Vertrag für den Beitritt weiterer Krankenkassen offen steht: "Wir hoffen, dass er breite Akzeptanz in der Kassenlandschaft findet und danken den Arbeiter-Ersatzkassen insoweit ausdrücklich für ihre Pionierrolle", ergänzte Plassmann.