"Seit dem Wegfall der Praxisgebühr kann jeder Patient ohne jegliche Sanktion Arztpraxen oder die Notfallambulanzen von Kliniken aufsuchen, so bald er den Bedarf nach ambulanter Behandlung verspürt. Gerade zu sprechstundenfreien Zeiten führt das dazu, dass nicht die eigentlich zuständigen Ärztlichen Bereitschaftsdienste mit ihren Zentralen kontaktiert werden, sondern die für die Patienten oft bequemer zu erreichenden Notfallambulanzen. Deshalb werden auch die nun diskutierten Portalpraxen das Problem nicht lösen - so lange man es nicht bei der Wurzel packt. Und das Grundproblem ist die fehlende Steuerung, die dem Patienten die freie Wahl lässt, sich die für ihn bequemste Behandlungsmöglichkeit auszusuchen", so die Vorstände heute in Frankfurt.
"Anstatt mutig die dringend notwendige Reform der Krankenhauslandschaft anzugehen, unrentable Kliniken endlich zu schließen und damit einen aufgeblähten Markt zu bereinigen, scheinen die Verhandler wieder einmal vor der Krankenhauslobby eingeknickt zu sein. Schlimmer noch: Die offensichtlich methodisch immer weiter voran getriebene Öffnung der Kliniken für die ambulante Versorgung wird mittel- und kurzfristig die Kosten im Gesundheitswesen weiter nach oben treiben. Und dabei ist eins sicher: Wer nicht steuert, zahlt drauf!"