Tatsächlich haben zwei Kassen der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Bundesversicherungsamt, eine mögliche Überschuldung für das laufende Jahr gemeldet. Denn die Kassen sind verpflichtet, der Aufsicht sich abzeichnende Finanzierungsprobleme unverzüglich anzuzeigen. Doch dies bedeutet noch lange nicht die Pleite. Denn das Bundesversicherungsamt prüft zunächst, ob die Zahlungsschwierigkeiten beseitigt werden können oder tatsächlich den Bestand der Kassen gefährden. Derzeit sieht man bei der Behörde noch keine Veranlassung, einen Insolvenzantrag zu stellen.
"Niemand muss Angst haben, plötzlich ohne Krankenversicherungsschutz dazustehen", gibt Thomas Adolph, Geschäftsführer der Kassensuche GmbH, Entwarnung. Denn eine Insolvenz ist nur das allerletzte Mittel. Zuvor können entweder Kassen der gleichen Art (in diesem Fall Betriebskrankenkassen) der überschuldeten Kasse helfen oder diese kann mit einer anderen Kasse fusionieren. Erst wenn alle diese Möglichkeiten keine Abhilfe schaffen, würde ein Insolvenzverfahren eingeleitet. "Die Versicherten hätten dann immer noch genügend Zeit, sich eine andere Kasse zu suchen", so Thomas Adolph.
Die betroffenen Kassen selbst machen die Unterfinanzierung des Gesundheitsfonds für ihre Lage verantwortlich. Eine Reihe von Kassen versuchen dem bereits durch die Erhebung von Zusatzbeiträgen entgegenzuwirken. Doch viele Versicherte kehren diesen Kassen den Rücken und verschärfen damit noch das Problem.
"Wegen ein paar Euro mehr im Monat sollte niemand überstürzt die Kasse wechseln", rät daher Thomas Adolph. "Zum einen weiß niemand, welche Kassen künftig Zusatzbeiträge erheben werden. Zum anderen kann es durchaus lohnenswert sein, bei einer Kasse zu bleiben, die einen Zusatzbeitrag erhebt, wenn die Leistung stimmt. Durch Wahltarife und Bonusprogramme kann man häufig auch deutlich mehr als den Zusatzbeitrag einsparen."
Unter www.gesetzlicheKrankenkassen.de finden Versicherte ein vollkommen kostenfreies Internetportal, mit dem sie die zu ihnen passende Krankenkasse finden können. "Hier können Versicherte mit Hilfe einer interaktiven Kassensuche aus über 70 Leistungspunkten auswählen, was ihnen wichtig ist", erklärt Thomas Adolph. "Sie erhalten dann die Krankenkassen angezeigt, bei denen die gewünschten Leistungen auch erhältlich sind."
Die interaktive Suche wird durch ausführliche und ebenfalls kostenfreie Informationsblätter zu jeder Krankenkasse ergänzt und bietet umfangreiche Leistungsübersichten der allgemein geöffneten Krankenkassen.