Die Mehrheit der befragten Top-Entscheider (90 Prozent) rechnet mit wenig Nutzen und „zusätzlichen Kosten“, die mit der Einführung des ESG-Reportings auf die Unternehmen zukommen werden. Vor allem größere Unternehmen im Mittelstand wünschen sich zwar ein automatisiertes ESG-Reporting (82 Prozent), sind im operativen Alltag aber von der Implementierung noch weit entfernt. Ab 2024 vom Gesetzgeber geforderte ESG-Kennzahlen müssen laut den Angaben erst einmal entwickelt werden (48 Prozent der Befragten) und in fast ebenso vielen Unternehmen (37 Prozent) werden gerade erst einmal die Prozesse definiert, mit deren Hilfe die notwendigen Daten zusammengetragen werden sollen. Viele Entscheider sind zudem davon überzeugt, dass das ESG-Reporting die operative Steuerung ihres Unternehmens nicht verbessern wird – und damit eher nutzlos ist.
Angesichts der gesetzlichen Pflichten zu einer umfassenden Berichterstattung ihres Nachhaltigkeitsmanagements müssen „viele Unternehmen in Deutschland heute mehr denn je den Digitalisierungsgrad aller kaufmännischen Geschäftsprozesse auf den Prüfstand stellen, um gemäß ESG-Pflichten auskunftsfähig zu sein“, rät Dr. Andreas Dahmen, Managing Director der GHK Management Consulting. Laut Professor Dr. Louis Velthuis von der Universität Mainz ist aber auch zu beobachten, dass aktuell der Mittelstand noch eine zögerliche Haltung zeigt, die Vorteile der ESG-Berichtspflicht anzuerkennen. Dies zeigt sich ebenfalls im Studienergebnis, da zirka 90 Prozent der befragten und berichtspflichtigen Unternehmen das ESG-Reporting nicht in das operative Controlling integriert haben.
Ab dem laufenden Jahr müssen alle börsennotierten Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern eine Nachhaltigkeit-Berichterstattung veröffentlichen. In mehreren Schritten sind dann ab 2026 etwa 15.000 Unternehmen dazu verpflichtet, einen ESG-Bericht zu erstellen und zu veröffentlichen. Hier kann nur die Umsetzung durch ein automatisiertes ESG-Reporting eine ressourcenschonende Lösung sein.
Laut Dahmen und Velthuis schlummern die dazu benötigten Daten derzeit in den meisten dieser Unternehmen jedoch noch in verschiedenen IT-Systemen, abgelegten Dokumenten und unterschiedlichen Abteilungen. „Sie sind nur sehr selten in der gewünschten Qualität verfügbar“, sagt Dr. Andreas Dahmen. Um diesen Datenschatz zu heben, streben laut der Studie zwar 82 Prozent der Befragten ein automatisiertes ESG-Reporting an. Um dieses Ziel aber in absehbarer Zeit zu erreichen, braucht es laut Dahmen und Velthuis in den meisten der befragten Unternehmen noch erhebliche Investitionen in die IT-Infrastruktur. „Die Alternative wäre das Inkaufnehmen von zusätzlichen Personalkosten für Fachkräfte – die aber schlichtweg gar nicht verfügbar sein werden,“ sagt Velthuis. Laut Dahmen, muss der deutsche Mittelstand „endlich digital aufwachen“, um angesichts der auch international hoch komplexen regulatorischen Herausforderungen wettbewerbsfähig zu bleiben.
Über GHK:
GHK Management Consulting ist ein Unternehmen für Management- und Strategieberatung mit Sitz in Frankfurt, das sich durch eine gewachsene, einzigartige Kombination aus Finanzprozess-Know-how, Automatisierungsexpertise und Projektmanagement-Skills auszeichnet. Es wurde 2006 von Dr. Andreas Dahmen gegründet und wird heute von ihm gemeinsam mit den beiden Equity-Partnern Pascal Ulrich und Karl Arnold geleitet. Mit ihren mehr als 30 Spezialisten beraten sie den Mittelstand bei der Auswahl, der Einführung und Implementierung von ERP-Systemen und IT-Applikationen zur Digitalisierung der kaufmännischen Prozesse. Aufgrund der klaren Ausrichtung positioniert sich das Beratungsunternehmen vor allem als „starker Partner des CFO“. Erst kürzlich wurde die Marke „CFO Excellence – powered by GHK ®“ eingetragen. Der dahinterstehende Beratungsansatz unterstützt Unternehmen bei der Konzeptionierung eines digitalen Datenraums als Basis für die Nutzung von KI-Tools.