Der Startschuss fiel am 1. November 2020: Zusammen mit zwei Partnern, der Universität Bayreuth und der Akademie für Neue Medien (Bildungswerk) e.V., arbeitet das Kompetenzzentrum für Ernährung Bayern (KErn) an dem anspruchsvollen Web-Portal mit dem Titel „Ernährungsradar“. „Für Journalisten und Redakteure ist es oft nicht einfach, korrekte Informationen zu Ernährungsthemen zu finden. Die Forschungslage ist so komplex, dass selbst Fachkräfte mitunter Probleme beim Recherchieren haben. Daher möchten wir den Medien fundiertes Hintergrundwissen zu ausgewählten Themen im Ernährungsbereich anbieten“, sagt Guido Winter, Leiter des KErn.
Anders als bestehende Angebote von Behörden oder Forschungsinstitutionen liegt in dem neuen Webprojekt der Schwerpunkt nicht auf Verbrauchertipps, Rezepten oder Lebensmittelkunde. Stattdessen hat das Portal einen ausdrücklich themen-, debatten- und medienzentrierten Ansatz in drei Teilen: ein Bereich bietet Information, Hintergrund und Debatte auf Basis aktueller Forschung, dann gibt es ein Check-Format für populäre Medien sowie einen Lern- und Multimedia-Bereich.
Im Themenbereich soll es für Journalisten aller Ressorts aufbereitete Informationen zum Forschungshintergrund und zur aktuellen wissenschaftlichen Lage geben – etwa zur Frage, was es mit der neuen A2-Milch auf sich hat, wie gesund oder ungesund Fleisch und Wurst wirklich sind und welche Eiweißalternativen als nachhaltig gelten können. Recherchen zu solchen Trendthemen bleiben im stressigen Redaktionsablauf oft auf der Strecke. Das neue Portal tritt hier mit einem Medienservice samt Zahlen, Daten und verständlichen Grafiken an. Dazu gibt es mögliche Interviewpartner, Experten für Nachfragen sowie Positionen verschiedener Akteure innerhalb der Ernährungsdebatte, etwa Landwirte, Handel und Hersteller, Umweltschützer oder Organisationen.
Im Lernbereich stellt das Projektteam Links zu Erklärvideos und interessanten Medienangeboten oder Online-Tutorials zusammen, geplant sind aber auch eigene Produktionen, darunter Webinare und Videos. Eine wichtige Zielgruppe sind hier Multiplikatoren wie Ernährungsberaterinnen oder Küchenleiter. Für interessierte Nutzerinnen und Nutzer gibt es ebenfalls Angebote, etwa Informationen zur Ernährung in der Schwangerschaft oder spielerische Elemente wie ein Online-Quiz zur Nachhaltigkeit oder zur Vorratshaltung
Attraktiv für ein breiteres Publikum wie für Redaktionen ist das Check-Format. Hier sollen fachlich qualifizierte Autoren Videos, Bücher oder Portale mit Ernährungsinhalten rezensieren. Gefördert wird das neue Wissensportal vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF), vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie der Oberfrankenstiftung, die Fördersumme beträgt insgesamt rund 1,4 Millionen Euro. Der Start des Portals im Netz ist für Ende 2021 geplant.
Weitere Infos zum Projekt auf der KErn-Webseite:
https://www.kern.bayern.de/wissenschaft/262070/index.php