Die KfW refinanziert ihr Fördergeschäft durch die Begebung von Schuldverschreibungen und hatte Ende 2007 für dieses Jahr einen Mittelaufnahmebedarf von rund 70 Mrd. EUR vorgesehen. Trotz guter Nachrichten rund um die deutsche Wirtschaft war das Marktumfeld aufgrund der Finanzmarktkrise und der hiermit verbundenen Turbulenzen und ausgeprägten Volatilitäten deutlich schwieriger als in der Vergangenheit. "Flexibilität und Transparenz in ihrer Refinanzierungsstrategie zeichnen die KfW seit jeher aus; der Schlüssel zum Erfolg in diesem Jahr liegt darüber hinaus in der sorgfältigen Auswahl des richtigen Zeitpunktes der Emissionen, der Wahl der jeweils richtigen Laufzeit sowie die von Marktteilnehmern bestätigte umsichtige und faire Preisfestsetzung der KfW-Anleihen", erläuterte Czichowski.
Die KfW hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit mehr als 200 Einzeltransaktionen bereits rd. EUR 46,9 Mrd. in insgesamt 22 verschiedenen Währungen aufgenommen - nie zuvor war sie in einem vergleichbaren Zeitraum in ihrer Refinanzierung so aktiv. Die wichtigsten Währungen waren hierbei der Euro (16,9 Mrd., 36 %), der US-Dollar (umgerechnet 16,7 Mrd. EUR, 36 %) sowie das Britische Pfund (umgerechnet über 8,3 Mrd. EUR, 18 %), das sich als dritte Kernwährung etabliert hat.
Insgesamt acht Benchmark-Anleihen wurden allein im ersten Halbjahr emittiert. Im EUR waren dies eine 3- und eine 10-jährige Benchmark über je 5 Mrd. EUR. Im USD bediente die KfW die gesamte Zinsstrukturkurve mit jeweils zwei 3-, 5- und 10-jährigen Globalanleihen; die Volumina dieser Bonds betrugen nie weniger als 3 Mrd. USD. Mit umgerechnet rund 23,8 Mrd. EUR entfallen über 50 Prozent der in den ersten sechs Monaten vorgenommenen Refinanzierung auf großvolumige und hochliquide Benchmark- Anleihen in EUR und USD. "Unsere Benchmark-Programme haben sich als wichtigste Säule unserer Refinanzierung bewährt. Im aktuell schwierigen Marktumfeld schätzen internationale Investoren die erstklassige Kreditqualität der KfW und können sich auf die Performance unserer Anleihen verlassen", erklärte Czichowski.
Besondere Aufmerksamkeit erfuhr darüber hinaus die im Mai begebene fünfjährige Umtauschanleihe auf Stammaktien der Deutsche Telekom AG, mit der die von Bund und KfW betriebene Privatisierung des Unternehmens erfolgreich fortgesetzt wird.
Diese Emission stieß bei institutionellen Investoren auf großes Interesse und beeindruckte auch aufgrund ihres Volumens von 3,3 Mrd. EUR viele Marktteilnehmer.
Vorzeitige Rückzahlung von USD-Anleihen und Anschlussrefinanzierung erhöht Refinanzierungsvolumen leicht auf rd. 75 Mrd. EUR
Die regelmäßig von der KfW zur Jahresmitte vorgenommene Überprüfung des Mittelaufnahmebedarfs für das Gesamtjahr führt zu einer leichten Erhöhung des Refinanzierungsvolumens von rd. 70 Mrd. EUR auf nunmehr rd. 75 Mrd. EUR. "Vor dem Hintergrund des insbesondere in den USA gesunkenen Zinsniveaus werden wir in diesem Jahr verstärkt USD-Anleihen, die eine entsprechende Option beinhalten, vorzeitig zurückzahlen. Für diese Anleihen sind dann Anschlussrefinanzierungen vorgesehen. Insgesamt wird sich dadurch unsere Mittelaufnahme leicht um ca. 5 Mrd. EUR erhöhen", sagte der KfW-Treasurer.
Mit Blick auf das erfolgreiche erste Halbjahr zeigte sich Czichowski sehr zuversichtlich, dass die KfW die Refinanzierung der ausstehenden rd. 28 Mrd. EUR gut meistern wird. Im Mittelpunkt des Auftritts der KfW an den internationalen Kapitalmärkten werden weiterhin der EUR und USD stehen; daneben werden das Britische Pfund, der Japanische Yen sowie die zahlreichen Nischenwährungen, in denen die KfW ihren Anlegern Wertpapiere anbietet, ihren bedeutenden Teil zur Mittelbeschaffung beitragen.
Eine strategisch wichtige Neuerung hat die KfW im ersten Quartal dieses Jahres vorgenommen, indem sie das Management ihrer eigenen Finanzanlagen an Nachhaltigkeitskriterien ausrichtet. Hierzu hatte sich das Förderinstitut durch die Unterzeichnung der UN- Initiative "Principles of Responsible Investment" (UN-PRI) verpflichtet. Im Rahmen der Anlageentscheidung für ihre eigenen Liquiditätsportfolios legt die KfW neben dem weiterhin wichtigen Bonitätskriterium nun auch ein Nachhaltigkeitsrating zugrunde und bevorzugt Emittenten, welche die von der KfW festgelegten Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Bei der Erstellung dieses Ratings kooperiert die KfW mit der Nachhaltigkeits-Ratingsagentur "Scoris GmbH".
"Das Thema Nachhaltigkeit als zentrales Leitmotiv für die Förderaktivitäten und die KfW Bankengruppe selbst hat somit auch seinen Weg in unsere Kapitalmarkt-Aktivitäten gefunden. Wir hoffen, mit unserem Schritt darüber hinaus die Akzeptanz und Umsetzung der UN-PRI in der Investmentbranche zu steigern", sagte Czichowski.
Weitere Informationen zur Refinanzierung und zum nachhaltigen Finanzanlagemanagement der KfW finden Sie unter:
http://www.kfw.de/...
und
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sowie unter: http://www.kfw.de/...