Heute haben die KfW Entwicklungsbank im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die brasilianische Stiftung Funbio auf der UN-Konferenz zur Biodiversität in Bonn einen Finanzierungsvertrag zur deutschen Beteiligung an dem brasilianischen Stiftungsfonds (Fundo para Areas Protegidas) in Höhe von 10 Mio. EUR unterzeichnet. Diese Beteiligung hat das Ziel, den Schutz der amazonischen Schutzgebiete langfristig zu sichern.
Für den Fonds stellt die deutsche Beteiligung einen Meilenstein dar, kommt der Beitrag doch fast einer Verdoppelung der verfügbaren Mittel gleich. "Die Kosten für den Erhalt der Biodiversität und Klimaschutz können nicht allein den Entwicklungs- und Schwellenländern aufgebürdet werden", sagte Ingrid Matthäus-Maier, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. "Auch die Industrieländer müssen sich beteiligen - in ihrem eigenen Interesse. Der Naturschutz in Lateinamerika ist für uns ein wichtiges Anliegen. Mit der Beteiligung an dem Fonds ergänzen wir unser ausgedehntes Engagement und tragen wesentlich zur Nachhaltigkeit der Schutzgebiete bei."
Der Fonds, aus dem ab 2009 die Betriebskosten der Naturschutzgebiete mitfinanziert werden können, wurde 2005 aufgelegt und von der brasilianischen Stiftung Funbio, einer renommierten Naturschutzstiftung mit Sitz in Rio de Janeiro verwaltet. Bislang wurde der Fonds mit rund 19 Mio. US-Dollar aus Einzahlungen der Global Environment Facility (GEF) und des World Wide Fund for Nature (WWF), aber auch brasilianischer Privatunternehmen kapitalisiert.
Darüber hinaus unterstützen die KfW Entwicklungsbank und die GTZ bereits seit 2005 das Amazon Region Protected Areas Programme (ARPA), ein Programm der brasilianischen Regierung zur Ausweitung der Naturschutzgebiete in Amazonien. Ziel des ehrgeizigen Programms ist es, 500.000 Quadratkilometer (12% Amazoniens) dauerhaft unter Schutz zustellen - dies wäre ein bedeutender Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und zum Klimaschutz.
ARPA fördert zurzeit 60 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von mehr als 340.000 Quadratkilometern. Hiervon sind 250.000 Quadratkilometer seit dem Jahr 2000 neu ausgewiesen worden. ARPA finanziert u. a. die notwendige Basisinfrastruktur, Ausrüstungen für die Gebietsverwaltungen, die Erstellung und Umsetzung von Managementplänen und die Bildung von sog. Bevölkerungskomitees, die den lokalen Gemeinschaften Mitspracherechte beim Management der Naturschutzgebiete sichern. Über die KfW Entwicklungsbank hat die Bundesregierung hierfür fast 30 Mio. EUR bereitgestellt.