Acht Entwicklungsziele hatten sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UN) im Jahr 2000 gesetzt. Sie sollten bis 2015 umgesetzt werden, um das Leben von Menschen in Entwicklungsländern zu verbessern. Zur Halbzeit der Frist am 07.07.07 ist das zweite Ziel ?Grundbildung für alle? nur noch unter großen Kraftanstrengungen zu erreichen. Im südlichen Afrika, in Südost- und Westasien sehen die UN kaum noch Chancen, allen Kindern bis 2015 einen Schulbesuch zu ermöglichen.
Die Bundesregierung fällt im internationalen Vergleich weit hinter andere Industriestaaten zurück, wenn es um die Bildungsförderung in Entwicklungsländern geht. Deutschland liegt laut einer Studie der Globalen Bildungskampagne vom Mai 2007 nur auf Platz 14 von 22 OECD-Staaten. Gemessen an ihrer Wirtschaftsleistung müsste die Regierung Merkel pro Jahr 472 Millionen Euro mehr Entwicklungshilfe für Bildung zahlen als sie es derzeit tut.
Als ?besonders beschämend? bezeichnet Bildungsexpertin Imke Häusler von der Kindernothilfe die Finanzierung der ?Fast Track Initiative?. Darin haben sich arme Länder verpflichtet, nationale Bildungspläne vorzulegen und 80 Prozent der geplanten Maßnahmen selbst zu bezahlen. Im Gegenzug versprachen die Industriestaaten, die fehlenden 20 Prozent zu finanzieren. Während bis 2007 29 Entwicklungsländer entsprechende Pläne vorlegten, hielten die Geberstaaten ihr Versprechen nicht. 750 Millionen Dollar fehlen alleine im Jahr 2007.
Bei der Kindernothilfe haben Bildung und Ausbildung einen hohen Stellenwert. 2006 gab die Organisation 13,2 Millionen Euro oder 30,6 Prozent aller Ausgaben für diesen Bereich aus. Die Kindernothilfe ist Mitglied im deutschen Zweig der Globalen Bildungskampagne.