Krystian Zimerman wird für die Noblesse und die verblüffende Natürlichkeit seines perfekt ausbalancierten Klavierklangs in aller Welt gerühmt. Der zurückhaltende Künstler, der nur noch wenige Konzerte im Jahr gibt, gilt als tiefgründiger und ungemein selbstkritischer Interpret, der sich akribisch vorbereitet und stets mit seinem eigenen Konzertflügel reist. Viele seiner Aufnahmen besitzen Referenzstatus und unterstreichen seinen Spitzenplatz unter den führenden Pianisten unserer Zeit.
In ihrer Laudatio anlässlich der Preisverleihung schreibt die Musikkritikerin Eleonore Büning u.a.: "Dieser Pianist ist ein Geschenk. Und Krystian Zimerman ist auch weit mehr als nur Pianist. Er ist ein Musikgeschichtenerzähler, Seelenfarbenmaler und Stückeaufklapper von Gnaden."
Dem Klavier-Festival Ruhr gab Krystian Zimerman in diesem Jahr bereits zum achten Mal die Ehre. Nach dem mit Standing Ovations gefeierten Konzert überreichte Festival-Intendant Franz Xaver Ohnesorg die symbolische Stahlplastik "Diapason" des Düsseldorfer Bildhauers Friederich Werthmann und betonte mit sehr persönlichen Worten die langjährige Treue Krystian Zimermans zum Klavier-Festival Ruhr. An den Zeitpunkt erinnernd, an dem er Zimerman beim Kammermusikfest Lockenhaus kennen lernte, dankte Ohnesorg ihm herzlich für die letzten 33 Jahre. Zimerman erwiderte sichtlich bewegt, dass er den Dank an das Publikum in der Region weitergeben müsse: "Ohne Sie ist diese Musik keine Kunst. Sie wird es erst durch das Feedback, dass ich von Ihnen bekomme."
Mit dem Preis verbunden ist die Vergabe eines Stipendiums an einen jungen Pianisten, der im Folgejahr beim Klavier-Festival Ruhr sein Konzertdebüt geben wird. Krystian Zimerman ist der 17. Träger dieser Auszeichnung nach Bella Davidovich (1998), Daniel Barenboim (1999), Dmitri Bashkirov (2000), Graham Johnson (2001), Leon Fleisher (2002), Pierre-Laurent Aimard (2003), Alfred Brendel (2004), Pierre Boulez (2005), Chick Corea (2006), Martha Argerich (2007), Maurizio Pollini (2008), András Schiff (2009), Grigory Sokolov (2010), Elisabeth Leonskaja (2011), Radu Lupu (2012) und Marc-André Hamelin (2013).