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Der Herbst ist da und ebenso die Grippewelle

(lifePR) (Thyrnau-Kellberg, )
Obwohl COVID-19 weltweit noch immer ein noch nicht absehbares Problem darstellt, gehen die jüngsten Virusmutationen zwar mit hoher Ansteckung, aber vor allem bei mehrfach geimpften Menschen zum Glück mit meist milderen Krankheitsverläufen einher.

Eine schon viel länger bekannte Erkrankung, die sogenannte „echte“ Grippe bzw. die Influenza, hat jedoch noch nichts von ihrer Aktualität eingebüßt – vor allem für Senioren, Schwangere und Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung, die alle ein höheres Risiko für schwere Verläufe einer Grippe haben. Und fast pünktlich mit dem Herbst beginnt jedes Jahr die Grippewelle von Neuem.

Was verbirgt sich hinter der Influenza und für wen ist sie besonders gefährlich?

Für den Menschen sind unter den Influenzaviren besonderes die Influenza A- und B-Viren von Relevanz. Die Influenzaviren werden entsprechend der Proteinbausteine auf der Virusoberfläche unterschieden und eingeteilt, z.B. A(H3N2). Das Winterhalbjahr stellt in Deutschland die Saison der Influenza dar und dabei werden die meisten Erkrankungen der in Deutschland meldepflichtigen Influenza von Januar bis März/April gemessen. Bezogen auf die Bevölkerung infizieren sich im Rahmen dieser Grippewellen jedes Jahr zwischen 5% und 20%. Allerdings zeichnen sich erhebliche Schwankungen der Dauer der jährlichen Grippewellen, der Infektionsraten und der Krankenhauseinweisungen ab.

Die Übertragung der Viren von Mensch zu Mensch erfolgt meist über die sogenannte „Tröpfcheninfektion“ beim Husten oder Niesen. Zudem ist eine Übertragung durch Kontamination der Hände (z.B. beim Händeschütteln mit einer infizierten Person) und daran anschließendem Kontakt der Hände mit dem Mund- oder Nasenbereich möglich.

Die Inkubationszeit, also die Zeit, zwischen der Infektion mit dem Influenzavirus und dem ersten Auftreten von Krankheitssymptomen ist relativ kurz und beträgt im Durchschnitt ca. 1-2 Tage.

Typisch für die Influenza ist ein plötzlicher Erkrankungsbeginn mit Fieber, Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie mit allgemeiner Schwäche, Schweißausbrüchen, Schnupfen und seltener mit zusätzlich Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Die möglichen Symptome unterscheiden sich demnach nicht von anderen, meist virusbedingten Atemwegserkrankungen.

Bemerkenswert ist, dass nicht alle Influenza-Infizierten mit typischer Symptomatik erkranken. Als Faustregel gilt, dass es bei etwa einem Drittel der Infektionen zu einem fieberhaften, bei einem weiteren Drittel zu einem leichteren und beim letzten Drittel zu einem asymptomatischen Verlauf kommt. Die Krankheitsdauer liegt in der Regel bei 5 bis 7 Tagen, wobei diese in Abhängigkeit der individuellen Konstitution, von Komplikationen und Risikofaktoren jedoch auch deutlich länger sein kann.

Selten kommt es zu schweren Verläufen, wobei vor allem Lungenentzündungen (Pneumonien) nach zusätzlicher bakterieller Infektion oder akute Verschlechterungen (Exazerbationen) chronischer Lungenerkrankungen auftreten können.

Schwere Krankheitsverläufe treten meist etwa 3 - 10 Tage nach Symptombeginn auf. Davon sind vor allem ältere Menschen, Personen mit chronischen Erkrankungen (z. B. Herzerkrankungen, chronische Lungenerkrankungen, Diabetes mellitus, Immundefekterkrankungen, neurologische Erkrankungen und Adipositas) oder Schwangere (insbesondere im späteren Stadium) betroffen.

Die Ansteckungsdauer, d. h. der Zeitraum in welchem der Wirt (infizierte Person) intakte Viren ausscheidet, beträgt ca. 4-5 Tage ab dem Zeitpunkt der ersten Symptome. Bei Kindern oder bei Menschen mit chronischen Erkrankungen und schwereren Krankheitsverläufen kann dieser Zeitraum auf etwa 7 Tage ansteigen. Demnach sollte eine Isolierung von Patienten, die wegen einer Influenza in einer Klinik behandelt werden müssen, ebenfalls 7 Tage aufrechterhalten werden.

Wie kann man sich vor einer Influenza schützen?

Zuerst sollte man alle allgemeinen Hygienemaßnahmen beachten, vor allem wenn man Kontakt zu für schwere Influenzaverläufe gefährdete Personengruppen hat oder selbst zu dieser Personengruppe gehört: Niesetikette, Händewaschen, ggf. Hände-desinfektion, Abstand halten oder ggf. einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Von der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird die jährliche Impfung gegen die saisonale Influenza für die folgenden Personengruppen empfohlen:
  • für alle Personen ab 60 Jahren Lebensalter
  • Personen unabhängig vom Lebensalter bei erhöhtem Risiko für schwere Verläufe einer Influenza aufgrund chronischer Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes mellitus oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten, angeborene oder erworbene Immundefekte oder HIV-Infektion
  • Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen
  • alle gesunden Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel und alle Schwangeren mit einer chronischen Grunderkrankung ab dem 1. Drittel der Schwangerschaft
  • Personen mit erhöhter beruflicher Gefährdung (Personal im Gesundheitswesen mit Patientenkontakt)
  • Personen, die mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen sein können.
Die jährliche Wiederholung der Impfung für oben genannte Personengruppen ist nötig, da sich die Influenzaviren von Grippewelle zu Grippewelle verändern und dementsprechend die Impfstoffe angepasst werden müssen. Impfungen werden meistens hausärztlich durchgeführt und in den Impfausweisen dokumentiert – so verpasst man keine Impfung mehr und ist bestmöglich geschützt, um einen goldenen Herbst und einen angenehmen Winter zu genießen.

November 2022, Dr. Daniel Falkner - Klinik Prof. Schedel GmbH 

Klinik Prof. Schedel GmbH

Die Klinik Prof. Schedel GmbH in Thyrnau-Kellberg (Landkreis Passau) ist seit 60 Jahren im Rehabereich tätig. Mit zwölf Ärzten und 125 Mitarbeitern ist das 205-Zimmer-Haus eine der größten Einrichtungen für die Versorgung onkologischer Patienten im südostbayerischen Raum. Die auf einem 30 ha großen Areal mit Parkumfeld befindliche Klinik hat die Akzeptanz nahezu aller großen Akutkrankenhäuser und der Universitätskliniken in Bayern für Anschlussbehandlungen. Mit größtmöglicher Transparenz und hoher Qualität werden die Patienten individuell, aber auch leitliniengemäß behandelt.

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