Auf den menschlichen Körper gibt es gerade bei Hitze verschiedenste Auswirkungen im Rahmen der Anpassung an dieses Extrem, nämlich eine Abnahme des Blutvolumens durch Flüssigkeitsverlust aufgrund von Schwitzen, ein Absinken des Blutdrucks, eine Belastung der Herz-Kreislauf-Regulation bis hin zum Herzinfarkt, eine Belastung der Nierenfunktion durch Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes und u. a. auch Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit durch erhöhte Aggressivität und Gewaltbereitschaft. Sogar ein Anstieg an Frühgeburten ist nachweisbar.
Besonders gefährdet sind überdies chronisch kranke Menschen (z.B. Diabetiker, Menschen mit Demenz, u.v.a.), Senioren und Kleinkinder, im Freien körperlich schwer Arbeitende und auch in direkter Sonnenbestrahlung Tätige. Aber auch Allergiker können betroffen sein aufgrund eines verlängerten Pollenfluges bei höheren Durchschnittstemperaturen und dementsprechend längeren Pflanzenblütezeiten.
Vom Bundesgesundheitsministerium erhobene Daten zeigen in den letzten ca. 10 Jahren eine Vervierfachung der entstandenen Arbeitsunfähigkeitstage durch die gesundheitlichen Folgen von vermehrter Hitze und Sonnenlichtexposition.
Die zentralen Ratschläge kann man dabei nicht oft genug wiederholen. Gerade bei Hitze ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr an nicht-alkoholischen Getränken wichtig. Zudem sollte man von anhaltender Sonnenbestrahlung soweit möglich Abstand nehmen. Auch körperliche Anstrengungen sollten auf das notwendige Minimum reduziert werden. Eine besondere Fürsorgepflicht gilt den Pflegebedürftigen und den chronisch Kranken. Hier sollte bei Verdacht auf eine Schädigung durch Hitzeeinwirkung bzw. bei einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes besser früher als später ärztlicher Rat hinzugezogen werden, um Folgeschäden zu vermeiden.
Vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gibt es seit einiger Zeit eine Toolbox mit dem Titel „Hitzeaktionspläne in Kommunen“ mit einem Maßnahmenkatalog für Städte und Kommunen zur besseren Planung und Gestaltung (z.B. Schaffung von Verdunstungsflächen, Hitzeschutz von Gebäuden, u.v.m.) im Hinblick auf die Herausforderungen durch die oben genannten klimatischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte. Um akut bzw. rechtzeitig auf Hitzewellen auf Landkreisebene reagieren zu können (Stichwort Wald- bzw. Flächenbrände), wurde vom Deutschen Wetterdienst (DWD) ein Hitzewarnsystem initiiert. Dabei erfolgt die Informationsweitergabe über E-Mail oder Warn-App und betroffene Kommunen können bei Bedarf frühzeitig entsprechende Maßnahmen einleiten.
Abschließend lässt sich feststellen, dass die eingangs aufgeführten Zahlen und Daten der benannten Quellen mehr als alarmierend sind und sie bestätigen leider, dass der Wandel der klimatischen Verhältnisse, wie wir sie kannten, keine Glaubensfrage, sondern eine mess- und beweisbare Tatsache ist – unabhängig davon, welche Ursachen diesem Prozess zugrunde liegen. Wir sind also als moderne Gesellschaft dazu angehalten, adäquat darauf zu reagieren und uns vor gesundheitlichen Risiken oder Schädigungen bestmöglich zu schützen.