Heiße Tage und schwüle Nächte - die anhaltend hohen Temperaturen sind für den menschlichen Organismus eine Extremsituation, die Erschöpfung, Schwindel und Kreislaufzusammenbruch zur Folge haben kann. "Besonders belastend sind die hohen Temperaturen für ältere Menschen, die zusätzlich unter weiteren Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzschwäche leiden", weiß Dr. Andreas Grundmeier, Leiter der Zentralen Aufnahmebereiche der Kliniken Essen-Mitte. Aber auch Gesunde können bei mehr als 30 Grad Kreislaufprobleme bekommen. "Betroffene sollten sich nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzen und sich nach Möglichkeit im Schatten aufhalten", rät der Notfallmediziner. Das Gleiche gelte auch für Kinder: "Wer im Garten oder am See verweilt und der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, sollte leichte bedeckende Kleidung tragen und den Kopf mit einem Hut oder einem Tuch schützen", so Dr. Grundmeier weiter.
Wichtigster Tipp: viel trinken
Die körpereigene Klimaanlage läuft in Hitzezeiten auf Hochtouren, um die Körpertemperatur auf konstanten 37 Grad zu halten. Sie produziert Schweiß, um die Haut zu kühlen - und wer viel schwitzt, verliert auch viel Flüssigkeit. Dr. Andreas Grundmeier empfiehlt deshalb: "Jeder sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Mineralwasser und Fruchtsäften achten." Denn ohne ausreichend Flüssigkeit kann der Körper nicht mehr selbst für Kühlung sorgen und überhitzt. "Liegen keine anderweitigen Krankheitszustände wie Herz- oder Nierenschwäche vor, ist eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von bis zu drei Litern anzustreben", so Grundmeier. Außerdem sollte die Ernährung durch reichlich frisches Obst ergänzt werden. Alkohol sowie fette oder schwerverdauliche Speisen sollten an Sommertagen dagegen vermieden werden.
Auf Warnsignale des Körpers achten
"Treten nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit auf, sollten diese als mögliche Vorboten eines drohenden "Sonnenstichs" ernst genommen werden", warnt der Mediziner. Sein Tipp: Betroffene sollten ein schattiges Plätzchen aufsuchen und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. "Je nach Schwere der Symptome bzw. des Verlaufs sollte frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden", rät der Leiter der Zentralen Notaufnahme der Kliniken Essen-Mitte.