"Der Hersteller Poly Implant Prothèse erschien uns von Anfang an nicht geeignet, da wir diese Implantate bei der Rekonstruktionen der Brust für unzureichend hielten. So lassen sich unsere Ansprüche an ein gutes kosmetisches Ergebnis aufgrund einer geringen Formauswahl nicht erfüllen. Darüber hinaus gab der vergleichsweise niedrige Verkaufspreis Hinweise darauf, dass das Produkt unseren Qualitätsanforderungen nicht genügt", so Kümmel.
Patientinnen des Brustzentrums der KEM bräuchten keine gesundheitlichen Probleme wegen ihres Implantats befürchten, resümiert PD Dr. Kümmel. In den vergangenen Tagen hatten sich in der senologischen Abteilung der Essener Klinik die Nachfragen zur Herkunft der dort verwendeten Prothesen gehäuft. Kümmel betont: "Die Frauen, die zu uns kommen, legen ihre Gesundheit in unsere Hände. Ein Vertrauensvorschuss, dem wir gerecht werden möchten. Unter anderem, indem die von uns verwendeten Materialien ständiger Prüfung unterliegen."
Die französische Firma PIP hatte Brustimplantate mit minderwertigem Silikongel auf den Markt gebracht. Die Kissen, die auch in einigen deutschen Kliniken verwendet wurden, sind nicht nur sehr anfällig für Risse, sondern stehen auch in Verdacht Krebs auszulösen. Bekannt wurde der Skandal Mitte Dezember; mittlerweile hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) den betroffenen Frauen geraten, die Implantate entfernen zu lassen.