Bereits 1994 konnte durch wissenschaftliche Studien der Abteilung für Kardiologie des Klinikums Bielefeld Mitte gezeigt werden, dass eine Alkoholinjektion durch einen Herzkatheter eine deutliche Linderung dieser Beschwerden bewirkt, da hierdurch eine Schrumpfung der Herzscheidewand erzielt wird. In den vergangenen 15 Jahren hat dieses sog. TASH-Verfahren die vorher noch routinemäßige Herzoperation bei HOCM nahezu vollständig ersetzt.
Allein die Kardiologie des Klinikums Bielefeld, unter der Leitung von Chefarzt Prof. Christoph Stellbrink, wurden über 1000 Patienten mit diesem Verfahren behandelt. Damit stellt die Abteilung das weltweit größte Zentrum für diesen Kathetereingriff dar.
In 5 bis 10 % der Fälle konnte bislang die Alkoholinjektion aus anatomischen Gründen nicht angewendet werden. Um auch diesen Patienten eine belastende Herzoperation zu ersparen, entwickelte Oberarzt Dr.
Thorsten Lawrenz nun eine neue Kathetertechnik: Durch die Verödung der Herzscheidewand mit einem Wechselstromkatheter wurden ähnlich günstige Effekte wie nach der Alkoholinjektion beobachtet. Am Klinikum Bielefeld konnte daher erstmals auch Patienten geholfen werden, die im Normalfall nur durch eine Herzoperation behandelbar gewesen wären.
"Die Entwicklung dieser beiden Herzkatheterverfahren haben dazu geführt, dass bei Patienten, die an einer Hypertroph Obstruktiven Kardiomyopathie leiden, eine Herzoperation nur noch in seltenen Ausnahmefällen erforderlich ist", stellt Dr. Thorsten Lawrenz fest.
Die Ergebnisse dieser Studie wurden bereits auf zahlreichen Kongressen vorgestellt und in diesem Monat erstmals in einer der renommiertesten Fachzeitschriften für Kardiologie (Journal of the American College of Cardiology, http://www.contact.onlinejacc.org publiziert.