Mit Hilfe der neuen Techniken sollen Komplikationen während und nach der Operation reduziert werden. Somit soll eine Erleichterung sowohl für die Patientin als auch für den Operateur erbracht werden.
Ein Problem bei der Rekonstruktion mit Eigengewebe ist, dass sich eine Thrombose in den Gefäßen der Brust bildet. Dadurch ist die Gefahr größer, dass Gewebe abstirbt. Aufgrund dessen hat Prof. Dr. Fansa ein Thrombophiliescreening eingeführt. Dieses wird vor der Operation bei der Patientin angewandt. Anhand der Ergebnisse wird ermittelt, ob die Patientin eine Neigung zu Thrombosen hat. Somit können die gefährdeten Patientinnen besser beraten und letztlich auch erfolgreicher operiert werden.
Darüber hinaus wird bei den Patientinnen eine Computertomographische Angiografie (CTA) durchgeführt. Mit Hilfe der CTA kann der Operateur bereits vor der Operation den Verlauf der Gefäße im Spendeareal, meist Gewebe aus dem Bauch, erkennen. Dies ermöglicht ihm einen passenden Abschnitt mit geeigneten Gefäßen für die Spende auszuwählen. Des weiteren kann bei eine CTA an den Anschlussgefäßen der Brust vorgenommen werden. Dadurch können passende Gefäße gefunden und andere Gefäße für spätere Operationen, beispielsweise einer Bypass-Operation, erhalten werden.
Diese Techniken haben zur Folge, dass die Operationszeit sich deutlich verkürzt. Ebenso erleichtern sie den postoperativen Verlauf. Es ist außerdem leichter Riskiopatientinnen zu erkennen und ihre Behandlung gegebenenfalls anzupassen.
Brustkrebs ist die häufigste bösartige Neubildung bei Frauen weltweit. Das Lebenszeitrisiko beträgt in Deutschland 9,2%, das heißt, dass durchschnittlich jede elfte Frau in ihrem Leben an Brustkrebs erkrankt. Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen tritt der Brustkrebs in einem deutlich früheren Lebensalter auf. Jede zehnte Brustkrebspatientin ist jünger als 45 Jahre.