- Positives Jahresergebnis 2018 von 262TEuro
- Umsatz auf über 237 Mio. (+4,4 %) gestiegen
- Betriebsergebnis bei 1,7 Mio. Euro
- Über 13 Millionen Euro Investitionen im Jahr 2018
- Mitarbeiterzahl erneut gesteigert
Patientenzahlen auf stabil hohem Niveau
Die Patientenzahlen am Klinikum Bielefeld bleiben auf stabil hohem Niveau. In den Fachkliniken an den drei Standorten Bielefeld-Mitte, Bielefeld-Rosenhöhe und Halle/Westfalen wurden im Jahr 2018 über 140.000 Patientinnen und Patienten stationär und ambulant behandelt. Der Schwergrad der behandelten Fälle hat stetig zugenommen an den drei Standorten.
Positives Betriebsergebnis von 1,7 Mio. Euro
Die Ergebnisse für das Jahr 2018 sind positiv: Die Konsolidierungsprojekte seit September 2012 führten im Jahresabschluss 2018 zu einem Betriebsergebnis von
+ 1,7 Mio. Euro (2012 = - 6.715 Mio. Euro). Mit dem Jahresergebnis von + 262 Euro schließt das Klinikum zum vierten Mal in Folge positiv ab.
Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) liegt im Jahr 2018 bei 1,9% vom Umsatz gegenüber 2,03% im Jahr 2017. Das EBITDA ist eine Beschreibung der operativen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens vor Investitionsaufwand (=operativer Gewinn).
Mitarbeiterzahlen kontinuierlich steigend
Im patientennahen Bereich – der Pflegekräfte und der Mediziner – wurden neue Stellen geschaffen. Das Klinikum Bielefeld gehört zu den großen Arbeitgebern Ostwestfalens. Im Jahr 2018/19 hatten im Konzern Klinikum Bielefeld ca. 2700 Beschäftigte ihren sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz. Insgesamt wurden 86 neue Vollzeitstellen geschaffen, alleine im Bereich der Pflege sind 25 zusätzliche Vollzeitstellen entstanden.
Um weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirbt das Klinikum Bielefeld am erstmalig organisierten Bewerbertag. Wer einen Einblick in die Berufsfelder des Klinikums Bielefeld erhalten und die Chance nutzen möchte potentielle Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, der hat am Bewerbertag des Klinikums Bielefeld am 14. September die Möglichkeit dazu! Pflegedienst, Funktionsdienst (OP-Personal), Ärztlicher Dienst, MTA-Schule sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Labor und Radiologie, Dienstleistungs- und Reinigungsgesellschaft (Küche, Hausservice, Reinigungskräfte, Physiotherapie und Ergotherapie) stellen sich vor.
Bereits jetzt gelungen ist im 1. Halbjahr 2019 die Integration von 11 ausgebildeten Fachkräften von den Philippinen im Bereich der Pflege. Es folgen im Laufe des Jahres 11 weitere Fachkräfte von dort.
Weiterhin setzt das Klinikum Bielefeld auf das Thema eigene Ausbildung von Fachkräften. Ab 2020 geht - gemeinsam organisiert mit der AWO - die Bielefelder Akademie für Pflege an den Start, die in der Ausbaustufe 225 Pflegeschülerinnen und Schüler ausbilden wird. Die MTA Schule des Klinikums hat bereits jetzt die Ausbildungsplätze verdoppelt.
35 Mio. Euro im Jahr 2017/18 investiert
Das Klinikum Bielefeld hat auch in vergangenen Jahren erheblich in die medizinische und bau-technische Infrastruktur des Hauses investiert. Dazu gehören Investitionen in Elektrobetten, aber auch in einen neuen Linearbeschleuniger sowie Gammakameras. Derzeit werden an der Rosenhöhe Stationen saniert, um im Jahr 2021 die Patientenzimmer mit eigenen Badezimmern auszustatten. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte im Wesentlichen durch Eigenmittel.
Das Projekt „Erweiterungsbau“ am Klinikum Bielefeld Mitte nimmt Gestalt an. Erste Skizzen liegen vor, das Architekturbüro ist ausgewählt. Der Erweiterungsbau (neuer Eingangsbereich, eine neue zentrale Notaufnahme, bessere Zufahrten für Rettungsfahrzeuge sowie eine neue intensiv-medizinische Station) am Klinikum Bielefeld Mitte ist für die langfristige Sicherung der Gesundheitsversorgung der Menschen in der Region unabdingbar. Baubeginn ist 2021.
Medizinische Innovation: Viszeralmedizinisches Zentrum
Neu am Klinikum Bielefeld Mitte ist die Etablierung des Viszeralmedizinischen Zentrums. Durch die Zentralisierung der Klinik für Viszeralmedizin, Chefarzt Prof. Dr. Marcel Binnebösel und der Klinik für Gastroenterologie, Chefarzt Prof. Dr. Jan Heidemann, werden Grenzen zwischen Fachdisziplinen aufgehoben und Experten von Erkrankungen des Bauchraums und der Verdauungsorgane arbeiten als fachliches Zentrum zusammen. Die Viszeralmedizin befasst sich mit der Erkennung und Behandlung von Erkrankungen des Bauchraums und der Verdauungsorgane. Dabei lebt sie von einer engen Verzahnung der beiden Fachrichtungen Gastroenterologie (Spezialisierung auf den Magen-Darm-Trakt, die Leber, Gallenwege und Pankreas innerhalb der Inneren Medizin) und der Viszeralchirurgie (Fachrichtung innerhalb der Chirurgie). Darüber hinaus ist der kolorektale Schwerpunkt durch den Chefarzt der Klinik für Allgemeinchirurgie und Koloproktologie, Prof. Dr. Mathias Löhnert interdisziplinär eingebunden.
Das interdisziplinäre Team aus Gastroenterologien und Viszeralchirurgen beurteilt gemeinsam die jeweiligen Beschwerden und Untersuchungsbefunde von über 5.000 jährlichen Patientinnen und Patienten und trifft Entscheidungen zur Weiterbehandlung. Dabei wird geklärt, ob eine Operation notwendig ist, oder ob eine nicht-operative Therapie (z.B. endoskopisch, medikamentös) zur Behandlung der jeweiligen Erkrankung angewandt wird. Ziel des neuen Zentrums ist es sich bis 2020 von der Deutschen Krebsgesellschaft als Viszeralonkologisches Zentrum zertifizieren zu lassen. Hierin enthalten wäre dann auch die Zertifizierung als Darmkrebszentrum mit Prof. Löhnert.
Meilenstein Universitätsklinik
Mit der Unterzeichnung des Vertrages mit der Universität Bielefeld ist das Klinikum Bielefeld fester Bestandteil der Medizinischen Fakultät Bielefeld. Wir freuen uns gemeinsam mit dem Klinikum Lippe und dem Klinikum Bethel das Universitätsklinikum OWL auszugestalten. Das Klinikum Bielefeld wird seine Infrastruktur an die neuen Notwendigkeiten anpassen. Den Studierenden soll auch bei den Rahmenbedingungen ein qualitativ hochwertiges, fundiertes Studium mit sehr frühem Bezug zur praktischen Patientenversorgung im Klinikum geboten werden.
Rahmenbedingungen 2019
Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV),
Die zum 1. Januar 2019 bundesweit eingeführte Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV), die für die pflegesensitiven Bereiche Geriatrie (Altersmedizin), Intensivmedizin, Kardiologie und Unfallchirurgie Untergrenzen für den Einsatz von Pflegepersonal im Krankenhaus festlegt, ist am Klinikum Bielefeld positiv umgesetzt worden. Die Auswertung der pflegesensitiven Bereiche ergibt für das 2. Quartal 2019, dass in rund 95 Prozent der Fälle die Vorgaben für das Pflegepersonal direkt eingehalten wurden, lediglich in 5% der Fälle musste aus dem Personalpool zeitweise nachgesteuert werden.
Pflegepersonal Stärkungsgesetz (PPSG)
Das zu Jahresbeginn im Bundestag verabschiedete Pflegepersonal Stärkungsgesetz (PPSG), das die Ausgliederung aus dem DRG System vorsieht, greift noch nicht. Die Ausführungsbestimmungen des Gesetzes fehlen noch. Der „grundsätzlichen Paradigmenwechsel für die Pflege“, den Minister Spahn angekündigt hatte, lässt also noch auf sich warten. Eine Entlastung der Krankenhäuser durch das Gesetz ist noch nicht zu erkennen.
MDK Reformgesetz
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plant, den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) noch stärker von den Krankenkassen zu trennen. Außerdem soll der MDK Krankenhäuser in geringerem Umfang, dafür aber gezielter überprüfen als bisher. Das ist das Ziel des neuen Gesetzentwurfs. Künftig soll der Medizinische Dienst als eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts agieren. Der Gesetzentwurf sieht außerdem vor, Krankenhäuser von überflüssiger Bürokratie zu entlasten.
Das Abrechnungssystem für Klinikaufenthalte ist hoch kompliziert und deshalb häufig Gegenstand von Auseinandersetzung zwischen Krankenhäusern und Krankenkassen.
Die Prüfung der Rechnungen bindet Personal auf Seite der Kliniken, der Krankenkassen und des MDK. Die Prüfquoten steigen deutschlandweit kontinuierlich an, von 8% im Jahr 2010, auf 17% im Jahr 2017 und über 25% im Jahr 2018. Rechnungen werden oftmals pauschal gekürzt oder verzögert oder gar nicht beglichen. Individuelle Patientenbedürfnisse werden nicht berücksichtigt. Das Klinikum Bielefeld hat derzeit offene Forderungen in Höhe von 24 Mio. Euro bei den Sozialversicherungsträgern.