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Neues Verfahren zur Behandlung von Schlafstörungen bei Herzschwäche am Klinikum Bielefeld – der Zwerchfell-Schrittmacher

Für Patienten mit einer Herzschwäche wurde ein "Zwerchfell-Schrittmacher" entwickelt, der in der Klinik für Kardiologie am Klinikum Bielefeld von Prof. Dr. med. Christoph Stellbrink als einer der ersten Kliniken in Deutschland implantiert wurde

(lifePR) (Bielefeld, )
Für Patienten mit einer speziellen Herzschwäche wurde ein spezieller "Zwerchfell-Schrittmacher" entwickelt, der nun in der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin am Klinikum Bielefeld unter der Leitung von Prof. Dr. med. Christoph Stellbrink als einer der ersten Kliniken in Deutschland implantiert wurde. Zusammen mit Priv.-Doz. Dr. med. Bert Hansky, der im Bereich der Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren über eine jahrelange Erfahrung verfügt, konnten die ersten zwei Patienten erfolgreich mit einem Zwerchfell-Schrittmacher versorgt werden.

Die neue Behandlungsmethode, die von Forschern in den USA entwickelt worden ist, besteht aus einem implantierbaren Generator und zwei Elektroden, die in Venen des Brustkorbs eingesetzt werden: über eine Vene wird die Atmung des Patienten gemessen, die andere Sonde reizt bei ausbleibender Atmung den Zwerchfellnerven, um die spontan fehlende Atemaktivität zu ersetzen. Durch diese moderne Technik wird das nächtliche Atemmuster des Patienten normalisiert und Sauerstoff-Entsättigungen mit ihren schädlichen Auswirkungen auf Herz und Kreislauf vermieden.

"Das Einpflanzen der Sonden ist zwar technisch durchaus anspruchsvoll, dennoch verliefen beide Eingriffe zu unserer vollsten Zufriedenheit. Hier kam uns die langjährige Erfahrung in der Implantation von Schrittmacher und Defibrillatoren sicherlich zugute", weiß Dr. Hansky zu berichten. "Bei unserem ersten Patienten ist es bereits zu einer drastischen Abnahme der Apnoe-Phasen gekommen, er profitiert offensichtlich sehr von der Therapie," sagt Professor Stellbrink. "Ich freue mich auch über die enge Kooperation mit unseren Kollegen im Klinikum Halle. Denn bei allen Patienten müssen sehr aufwändige Untersuchungen im Schlaflabor durchgeführt werden. Hier ist die Expertise von Dr. Hinrichs, dem Chefarzt der Lungenheilkunde dort, von unschätzbarem Wert. Ein klassisches Beispiel, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten eingesetzt werden kann." Das Klinikum Bielefeld wird nun an einer internationalen Studie teilnehmen, die die Effektivität dieser neuen Therapie untersuchen wird.

Die Herzschwäche ist eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland, knapp 1% der Bevölkerung sind betroffen; ihre Behandlung kostet das Gesundheitssystem ca. 2,5 Mrd. € pro Jahr. In der Todesursachenstatistik steht die Herzschwäche bei Männern an vierter, bei Frauen gar an zweiter Stelle. Fast die Hälfte der Patienten leiden an nächtlichen Atemstörungen, der sog. "Schlafapnoe". Durch die nächtlichen Atempausen kann es dabei zur Sauerstoff-Entsättigung des Bluts kommen, die nicht nur den Schlaf der Patienten massiv stört, sondern auch tagsüber zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führt. Zudem wird die Schlafapnoe als Marker für eine ungünstige Überlebensrate bei Herzschwäche angesehen. Dabei ist die "zentrale" Schlafapnoe bei diesen Patienten häufiger anzutreffen als die sog. "obstruktive" Form. Diese betrifft eher übergewichtige Männer, bei denen durch die Erschlaffung der Schlundmuskulatur im Schlaf die Atemwege mechanisch verlegt werden. Die "obstruktive" Schlafapnoe ist häufig durch starkes Schnarchen gekennzeichnet und kann durch eine nächtliche Maskenbeatmung zumeist gut behandelt werden. Im Gegensatz dazu entsteht die "zentrale Schlafapnoe" durch eine gestörte, zentrale Atemregulation bei Herzschwäche, ausgeprägtes Schnarchen fehlt oft. Sie spricht zudem auf die Maskenbeatmung nicht gut an.

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