„Dr. Michael Windirsch ist ein ausgewiesener Experte in der Notfallmedizin. Wir sind sehr froh, dass wir ihn für diese Position gewinnen konnten, um das Institut weiter auszubauen, zu digitalisieren und damit auch für Modellprojekte und somit für die Zukunft sicher aufzustellen“, freut sich Geschäftsführer Prof. Dr. Nawid Khaladj.
Das Institut für Notfallmedizin organisiert und steuert die notärztliche Besetzung der Notarztstandorte Darmstadt und Griesheim sowie des Intensivtransportwagens. Vom DRK-Standort Mornewegstraße versorgen die Notarztfahrzeug (NEF) die Stadt und alle Stadtteile bei 2.200 bis 2.400 Einsätzen im Jahr. Auch der Intensivtransportwagen wird über diesen Standort gesteuert; er ist in ganz Südhessen und auch überregional im Einsatz bei rund 600 bis 650 Fahrten jährlich. Zuständig ist das Institut auch für den Notarztstandort Griesheim, der die Westspange des Landkreises bedient – mit Erzhausen, Pfungstadt und Groß-Gerau; rund 2.000 Einsatzfahrten sind das im Jahr.
„Wenn es kritisch wird, dann zählt die Qualität. Kommunikation an der Einsatzstelle und Organisation des Notfalls sowie die Planung der weiteren Behandlung sind ebenfalls fundamental wichtige Bestandteile der Rettungskette. Ich möchte die hohe aktuelle Qualität der Notfall-Einsätze halten und auf neue Herausforderungen anpassen und weiterentwickeln. Deshalb will ich die Aus- und Weiterbildung der Notärztinnen und Notärzte ausbauen sowie Schulungen anbieten, insbesondere die Schnittstelle Rettungsdienst mit der Klinik und damit die Verzahnung der präklinische mit der innerklinischen Versorgung der Notfallpatienten über die Notaufnahmen und Schockräumen ist von sehr hoher Wichtigkeit für die weitere Versorgung der uns anvertrauten Patienten und trägt im besonderen Maße zum weiteren Outcome der Erkrankung oder Verletzung bei. Es gilt die präklinische Notfallmedizin mit der innerklinischen Notfallmedizin noch enger zu vernetzen“ , sagt Dr. Windirsch.
Weitere Herausforderungen seien die medienbruchfreie Vernetzung der Geräte und die Digitalisierung. Froh ist Dr. Windirsch über das System in Darmstadt, das seit Jahren auf die Freiwilligkeit und Interdisziplinarität setzt: „Kein Notarzt ist verpflichtet, Rettungseinsätze zu übernehmen. Hier kann man fahren, wenn man das möchte. Das ist ein guter Garant für eine gute Grundmotivation“, so Dr. Windirsch weiter.
Geboren wurde Michael Windirsch 1972 in Groß-Gerau, er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Medizin hat er an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studiert und an der dortigen Klinik für Anästhesiologie auch seinen AIP absolviert und als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet. 2000 erfolgte die Approbation, 2002 die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, 2004 die Facharztanerkennung und Promotion. Seit 2006 war er stellvertretender Oberarzt in den Bereichen Allgemeinchirurgie, Notfallmedizin, HNO, Augenklinik, Gynäkologie und Geburtshilfe, Kinderchirurgie und Neurochirurgie. Er war von 2019 bis 2020 in oberärztlicher Funktion auf der neurochirurgischen Intensivstation der Klinik für Neurochirurgie in Mainz tätig. Von Ende 2020 bis zu seinem Wechsel nach Darmstadt war er leitender Oberarzt der Anästhesie an der Kreisklinik in Groß-Umstadt. Expertise hat Dr. Windirsch auch in der Kinderanästhesie, seit 2019 ist er u.a. Mitglied der Expertenkommission Kindernotfallmedizin/Traumatologie im Forschungsprojekt Katastrophenmedizinische präklinische Behandlungsleitlinien.
Früh hat er im Katastrophenschutz und als Bereitschafts- und Kreisverbandsarzt des DRK gearbeitet. Zwischen 2006 und 2016 war er Notarzt und Leitender Notarzt der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Das Gebiet und der Einsatz der Rettungskräfte sind ihm also bestens vertraut. 16 Jahre lang ist er Hubschraubereinsätze auf dem Christoph 77 in Mainz geflogen.