„Das ist aber nett“, war immer wieder zu hören. „Wir schätzen die Pflegekräfte und deren Arbeit sehr und halten beispielsweise die Personaluntergrenzen für eine wichtige Maßnahmen, um die Pflegekräfte zu schützen. Wir haben diese auch während der Corona-Pandemie nie außer Kraft gesetzt“, so die Geschäftsführer Clemens Maurer und Prof. Dr. Nawid Khaladj. „Ich freue mich wirklich, wie freundlich alle sind, und dass diese Geste so gut angenommen wird“, sagt Clemens Maurer.
Am Klinikum Darmstadt arbeiten rund 1300 Mitarbeitende in der Pflege. Jedes Jahr starten 60 junge Menschen ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft. Der Bereich Pflegewissenschaft setzt die aktuellen pflegerischen Erkenntnisse in die Praxis um. Als Akademisches Lehrkrankenhaus bietet der Maximalversorger Pflegefachkräften auch die Möglichkeit dual zu studieren.
Auch klinische Fall-Manager sind fest im Klinikalltag etabliert und helfen, die patientenzentrierte Versorgung sicherzustellen. Pflegekräfte können sich ständig weiterbilden. Neben der Bezahlung nach Tarif – nach dem TVÖD – bietet das Klinikum weitere Zusatzleistungen wie Sonderzulagen, eine Zusatzversorgungskasse, betriebliches Gesundheitsmanagement, ein Jobticket und vieles mehr.
Durch die Berichterstattung während der Pandemie haben viele Bürger einen besseren Einblick in das Arbeiten in Krankenhäusern erhalten, und längst weiß jeder, dass es nicht ausreicht, viele Beatmungsgeräte zu haben, sondern dass man auch das Personal braucht, das diese bedient. Immer wieder werden Pflegekräfte als Helden dargestellt und betont wie wichtig ihre Arbeit ist. Aber wollen sie wirklich Helden sein, oder einfach nur unter guten Arbeitsbedingungen ihren Job machen? Was brauchen Pflegekräfte, damit sie gerne zur Arbeit kommen, nicht ausbrennen und schließlich ihren Job aufgeben, weil sie an den Bedingungen scheitern?
Das sagen die vier Pflegedienstleistungen des Klinikums dazu: „Für die Pflege müssten sich hauptsächlich die Arbeitsbedingungen ändern: Pflegeleistungen müssen als wertvoller gesellschaftlicher Beitrag anerkannt und wertgeschätzt werden. Löhne und Gehälter sollten angemessen erhöht werden. Es müssen gute Arbeitsbedingungen geschaffen werden, vor allem bei den Arbeits- und Schichtzeiten unter Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dies bedingt wiederum ausreichend und bezahlbare Kinderbetreuung mit den notwendigen Betreuungszeiten für Eltern, da der Beruf hauptsächlich von Frauen ausgeübt wird. Zudem eine gesundheitsgerechte betriebliche Personalpolitik (altersgerechte Arbeitsplätze) und Renteneintritt früher als 67 (analog zu Polizisten, Piloten etc.). Die Aus- und Weiterbildung muss dringend gestärkt und als transparentes, durchlässiges und entwicklungsfähiges System installiert werden. Und es muss anerkannt werden, dass es eine interprofessionelle Zusammenarbeit ist - gemeinsam einen Patienten zu behandeln und die Pflege nicht nur ein ausführendes Organ ist, das nach Anordnungen handelt“, sagt Manuela Dietz.
Das sagt auch Christina Horst: „Pflege ist heute eine Profession mit eigenen Arbeits- und Aufgabenfeldern. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe und die Beteiligung am Behandlungsprozess ist dafür eine Grundvoraussetzung.“ In diesem Zusammenhang fordert Britta Dürdoth die Akademisierung der Pflege: „Damit können wir die Attraktivität der Profession Pflege stärken. Notwendig hierfür ist aber auch, dass die Akademisierung tariflich abgebildet wird, was bisher nicht gegeben ist, zudem muss die Akademisierung auch berufsbegleitend möglich sein.“
„Wenn unsere Gesellschaft nicht in eine echte Versorgungskrise rutschen will, müssen alle – Politiker, Gewerkschaften, Interessenvertreter jeglicher Couleur, Betreiber von Gesundheitseinrichtungen und Medien wieder dazu kommen, objektiv über die Vorteile der Profession Pflege zu sprechen. Weshalb werden die sehr attraktiven Aspekte dieses Berufsbildes nicht thematisiert - beispielsweise zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, Studiengänge bis hin zur Führungsposition? Schaffen wir es nicht, das Image der Pflege zu verbessern, werden wir bereits in wenigen Jahren merken, dass aus einem Pflegenotstand eine tatsächliche Krise geworden ist“, sagt Denise Lehman.
Am 12. Mai 1820 wurde Florence Nightingale geboren, die später als die Pionierin der modernen Krankenpflege galt. Seit 1974 ist ihr Geburtstag offiziell der „Tag der Pflege“. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „A Vision for future healthcare“.