Am Donnerstag, den 12. Oktober veranstaltet das Darmstädter Künstlerkollektiv "Künstler in Bewegung" eine Benefizaktion zugunsten des Perinatalzentrums Südhessen im Klinikum Darmstadt, bei der 19 Kunstwerke versteigert werden. Mit dabei ist Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid. Die Aktion findet im Foyer des Regierungspräsidiums Darmstadt ab 18 Uhr (Einlass ab 17 Uhr) statt. Der Eintritt ist frei.
Dr. Georg Frey, Ärztlicher Leiter der Klinik für Neonatologie, PD Dr. Sven Ackermann, Direktor der Frauenklinik, und die stellvertretende Hebammenleiterin Dagmar Erdmann werden bei der Versteigerung anwesend sein; denn mit den Spenden soll ein rollbarer Geburtstisch finanziert werden, der eine neue Qualität der Versorgung von Früh- und Neugeborenen ermöglicht, die besondere Aufmerksamkeit bei der Weiterversorgung benötigen. Mit dem in den Niederlanden entwickelten Geburtstisch können Früh- und Neugeborene später als bisher von der Mutter abgenabelt und trotzdem bereits optimal behandelt werden. Er bietet damit gemeinsame erste Minuten an der Nabelschnur - für einen stressfreieren und besseren Start ins Leben.
Der Geburtstisch kostet rund 40.000 Euro; die Anschaffung eines solchen medizinischen Geräts wird von der dualen Krankenhausfinanzierung nicht abgedeckt. Vor allem Frühchen kommen oft per Kaiserschnitt zur Welt, werden sehr schnell abgenabelt und von der Mutter getrennt, um weiterversorgt zu werden. Erblickt ein Baby das grelle Licht der Welt, ist es noch durch die Nabelschnur mit der Mutter verbunden und wird darüber mit Sauerstoff versorgt. Abgenabelt wird es normalerweise erst, wenn es selbständig die ersten Atemzüge gemacht hat. Bei Frühchen, die meist durch einen Kaiserschnitt entbunden werden, ist das leider nicht der Fall. Weil sie noch so klein und "unreif" sind, muss meist schnell gehandelt werden. Sie werden sofort abgenabelt und an einem anderen Ort weiterbehandelt. Eine ausreichende Atmungsaktivität stellt sich aber oft erst nach einigen Minuten ein. Das Frühchen wird also nun weder über die Nabelschnur noch über die eigenen Lungen versorgt. Das kann Gefahren für das Neugeborene bergen und zu langfristigen Schäden führen. Das Team von Dr. Frey und Dr. Ackermann wünscht sich diese Verbesserung, um künftig die Frühchen oder Neugeborenen mit Anpassungsschwierigkeiten direkt bei der Mutter erstversorgen zu können.
Dr. Georg Frey erklärt: „In der Klinik für Neonatologie behandeln wir hessenweit die meisten kranken Neugeborenen, das zeigt der jüngste Bericht zur externen Qualitätssicherung in Hessen (2022 LAGQH). Gleichzeitig ist über Jahre die Qualität der Versorgung außerordentlich hoch. So liegt die Rate der Kinder, die in Darmstadt behandelt werden und ohne eine Behinderung ins Leben gehen können, weit über dem deutschen Durchschnitt. Insbesondere bei den am schwersten erkrankten Kindern zeigt sich über Jahre hinweg ein gutes Outcome.“ Zahlen dazu finden Sie auf perinatalzentren.org. Und er führt weiter aus: „Das minimalinvasive Vorgehen, die möglichst schonende Behandlung der Kinder bei uns auf den Stationen, ist sicherlich ein Schlüssel des Erfolges. Ein weiterer Schritt in diese Richtung versprechen wir uns mit der Anschaffung eines Birth-Trolleys für unser Perinatalzentrum. Damit können wir damit Kinder möglichst stressfrei stabilisieren, während die Versorgung noch an der Nabelschnur erfolgt.“
Sein Dank geht an das Künstlerkollektiv "Künstler in Bewegung“: „KIB trägt mit der Benefit-Aktion wesentlich zur Beschaffung des Trolleys bei, da wir die Anwendung dieser innovativen Therapie nicht aus den regulären Mitteln stemmen können.“
Ab 17:00 Uhr können die Versteigerungs-Kunstwerke im Foyer des Regierungspräsidiums vorbesichtigt werden. Alle an der Auktion teilnehmenden Künstler sind anwesend und freuen sich auf Gespräche. Allen, die bei der Versteigerung nicht zum Zuge kommen, bieten die Organisatoren ein extra eingerichtetes Spendenkonto an.
Empfänger: V. Senzel u M. Schafus, Frankfurter Volksbank DE65 5019 0000 6000 1047 77
Kib-Benefizprojekt.
Mehr Infos unter: www.concordneonatal.com und www.kib-art.de