Aufsichtsratsvorsitzender und Klinikdezernent André Schellenberg freut sich über das doppelt positive Ergebnis: „Das Klinikum Darmstadt sichert damit den Erhalt der kommunalen Trägerschaft bei nach wie vor unzureichender Investitionsförderung der Krankenhäuser. Zugleich schafft es der Gesundheitsversorger sich so aufzustellen, dass er die notwendigen Mittel für seine Zukunftssicherung aus eigener Kraft finanzieren kann. Das ist eine großartige Leistung und eine sehr gute Nachricht für die Menschen in Darmstadt und Südhessen.“
Das Klinikum hat auch im vergangenen Jahr seine Alleinstellung für die gesundheitliche Versorgung weiter ausgebaut. „Mit diesem Ergebnis hält sich das Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe medizinisch, pflegerisch und baulich auf modernstem Stand. Dabei steht in erster Linie das Patientenwohl im Vordergrund. Ein großer Dank geht daher an alle, die mit ihrem Einsatz dieses Ergebnis möglich gemacht haben“, so Schellenberg weiter.
Die Geschäftsführung sieht das Klinikum Darmstadt gut aufgestellt und für die Zukunft gerüstet: „Wir nehmen unsere Verantwortung als Maximalversorger in Südhessen sehr ernst und wissen, dass wir uns auf unser engagiertes Team und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen können. Die Krankenhausleitung und unsere Führungskräfte, alle Klinikdirektoren und Abteilungsleiter motivieren und fördern ihre Teams. Das ist die Basis dafür, dass die Mitarbeitenden den nicht immer einfachen, aber erfolgreichen Weg der Konsolidierung und Veränderungen bei gleichzeitigen Baumaßnahmen im laufenden Krankenhausbetrieb mitgehen. Dafür auch an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Mitarbeitenden der Kliniken und Institute – auch der Emilia Seniorenresidenz, des Logistikdienstleisters SSG und des Cateringserviceunternehmens KCS“, so Clemens Maurer und Prof. Dr. Nawid Khaladj.
Bei den Fallzahlen verstetigte sich ebenfalls der positive Trend der vergangenen Jahre: Im Jahr 2018 hat das Klinikum Darmstadt 105.081 ambulante und 40.057 stationäre Patientinnen und Patienten (ohne Psychosomatik) in seinen 21 Kliniken und Instituten versorgt (im Vergleich Zahlen von 2017: 104.800 ambulant und 39.667 stationär). Die Auslastung lag wiederum bei guten 77,8 Prozent.
Medizinisches und pflegerisches Potenzial
Als Maximalversorger mit allein 48 Intensivbetten steht das Klinikum Darmstadt vor der Herausforderung, die Versorgung rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr dauerhaft auf gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnis mit qualifiziertem Fachpersonal zu erbringen und neue Qualitätsrichtlinien und Gesetzesänderungen schnell umsetzen zu können. Auch dies ist mit der konsequenten Weiterentwicklung des Behandlungsspektrums gelungen. „Für unser Klinikum konnten wir in 2018 den ausgewiesenen Mediziner Prof. Dr. Dietmar Lorenz gewinnen, der die Chirurgische Klinik I durch den Ausbau des onkologischen und endokrinen Schwerpunktes und mit der Erweiterung der Thoraxchirurgie zu einem interdisziplinären Lungenzentrum Südhessen neu aufgestellt hat. Eine hohe Einzelinvestition ist in die Zukunftssicherung und den Neuaufbau der Endoskopie in der Medizinischen Klinik II geflossen: Für 1,2 Millionen Euro wurde eine digital unterstützte Wiederaufbereitungsanlage errichtet und es wurden moderne Endoskope für diagnostische und therapeutische Eingriffe gekauft“, führt der medizinische Geschäftsführer Prof. Dr. Nawid Khaladj an.
Mit dem neusten Direktoren-Zugang kam zugleich auch weitere ausgezeichnete Expertise ans Klinikum Darmstadt: Neben Prof. Lorenz punkteten als Top-Mediziner und Top-Klinik sechs weitere Kollegen und zwei weitere Kliniken in den alljährlichen Focus-Befragungen zur Qualität deutscher Krankenhäuser und Mediziner. Zahlreiche Zertifizierungen und Rezertifizierungen der Kliniken und Abteilungen belegen eine hohe Qualität und leitliniengerechte Behandlungen. „Zum Ergebnis und zur Qualitätsverbesserung am Standort Grafenstraße haben auch der Ausbau des Neurozentrums und dort der Behandlung neurologischer und neurochirurgischer Patienten beigetragen. Neue Behandlungsmöglichkeiten bietet auch das Institut für Radioonkologie und Strahlentherapie. Unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Weiß hat das Team europaweit als erste Klinik eine Patientin mit Hirnmetastasen mit HyperArc™Technik (von Varian Medical Systems) und gleichzeitiger permanenter Oberflächenüberwachung (SGRT von VisionRT) bestrahlt. Mit dieser Zielgenauigkeit und gleichzeitiger Höhe der Dosis ist die Behandlungsdauer damit deutlich kürzer als mit bisherigen radiochirurgischen Verfahren. Dies bedeutet für die betroffenen Patientinnen und Patienten auch ein klares Mehr an Komfort. Mehr Komfort und höchste Qualität, das ist unser Anspruch für alle unsere Kliniken und Institute“, erläutert Prof. Khaladj weiter und schließt: „Ich danke unseren Patientinnen und Patienten und unseren einweisenden Ärztinnen und Ärzten sehr für ihr Vertrauen in unser Klinikum.“
Für das laufende Jahr kündigt Prof. Khaladj an: „In 2019 wird das Klinikum Darmstadt die Zertifizierung des Onkologischen Zentrum auf weitere Tumorarten ausweiten. Wir haben als Maximalversorger den Anspruch und die Expertise alle künftigen gesetzlichen Struktur- und Qualitätsvorgaben zu erfüllen. Wir richten unser medizinisches Portfolio daran aus und entwickeln es konsequent weiter.“ Die planungsrelevanten Qualitätsindikatoren bei der Geburtshilfe haben bereits dazu geführt, dass die geburtshilfliche Abteilung des Marienhospitals Darmstadt bis zum 30. Juni 2019 vorzeitig an den Standort Grafenstraße verlegt wird. Auch die neuen Regelungen zur gestuften Notfallversorgung hat das Haus bereits mit der neuen Klinikdirektorin Dr. Sabine Jobmann für die höchste Stufe (umfassende Notfallversorgung) umgesetzt. Für das laufende Jahr will das Klinikum die Versorgungsstufe für die stationären Heilverfahren in der gesetzlichen Unfallversicherung erhöhen und künftig dank des Hubschrauberlandesplatzes für das Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) zugelassen werden.
Zentraler Neubau im Zeit- und Kostenplan
„Um die Finanzierung des Zentralen Neubaus und die Investitionen in Bestandsbauten, Medizintechnik und IT sicherzustellen, ist die weitere Umsetzung des Businessplans von den Jahresergebnissen zwingende Voraussetzung. Wir gehen von einer weiteren Leistungssteigerung und von einem weiteren positiven Jahresergebnis auch für das laufende Jahr 2019 aus“, erläutert der kaufmännische Geschäftsführer Clemens Maurer.
Das Ziel lautet: Gute Medizin in guter Architektur. Das zieht notwendige Investitionen nach sich. So werden bis Ende 2020 in den Standort und in die Errichtung des Zentralen Neubaus, der Energiezentrale, des Hubschrauberlandeplatzes und der Apotheke 244 Millionen Euro investiert. Allein im Zeitraum 2019 bis 2020 fließen 15 Millionen Euro in bewegliches Inventar: Darunter 4 Millionen Euro für IT, 5,3 Millionen Euro für Medizintechnik und 5,2 Millionen Euro für Gebäudetechnik.
In 2018 wurde der Rohbau für den Zentralen Neubau auf dem Gesundheitscampus in der Innenstadt im Zeit- und Kostenplan fertig gestellt – ebenso wie der Hubschrauberlandeplatz, der im April 2019 in Betrieb ging. In den kommenden eineinhalb Jahren steht der Innenausbau des Neubaus an. Zum Jahreswechsel 2020/21 können die Kliniken und Institute, auch diejenigen, die noch in Eberstadt verortet sind, den Neubau beziehen. Dann wird das Klinikum Darmstadt am Standort Grafenstraße 1.000 moderne Betten in komfortablen Zimmern und in einem von innen heraus entwickelten Krankenhaus der kurzen Wege vorhalten. Der Neubau verfügt zudem über weitere und neue moderne Operationsräume, u.a. mit einem intraoperativen CT, über Eingriffs- und Behandlungsräume, über eine neue Zentrale Notaufnahme mit einem gemeinsamen Tresen mit integrierter Bereitschaftsdienstzentrale, über neue Kreißsäle und neue Wochenstationen.
Leistungsentwicklung
Im vorläufigen Jahresergebnis 2018 für das kommunale Krankenhaus und seine Tochterunternehmen in Höhe von 1.735.000 Euro nach Steuern hat der Konzern das negative Jahresergebnis der Marienhospital Darmstadt GmbH in Höhe von -3,8 Millionen Euro ausgeglichen. Der Gesamtumsatzerlös des Konzerns lag in 2018 bei 235 Millionen Euro.
Das Klinikum Darmstadt alleine erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 217 Millionen Euro (2017 bei 211 Millionen Euro – das entspricht einem Plus von 2,8 Prozent). Das operative Ergebnis (EBIT engl. earnings before interest and taxes „Gewinn vor Zinsen und Steuern“) lag bei 6,8 Millionen Euro, die EBIT-Marge bei 3,03 Prozent. EBITDA, der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände betrug 11,2 Millionen Euro, die EBITDA-Marge bei 4,95 Prozent. Das führte zu dem Jahresergebnis des Klinikums von 3,67 Millionen Euro (nach Steuern).
Attraktiver Arbeitgeber sucht Fachpersonal
Als wachsender Arbeitgeber ist die Klinikum Darmstadt GmbH ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden – vor allem in der Pflege. Um den spürbaren Fachkräftemangel in spezifischen Bereichen (vor allem in Intensiv- und OP-Pflege aber auch beim medizinischen Fachpersonal) abzufedern, setzt die Klinikum Darmstadt GmbH den Kurs der Aus- und Fortbildung der eigenen Mitarbeitenden fort. Auch in 2018 wurden erneut 50 Auszubildende in der Gesundheits- und Krankenpflege eingestellt. 78 neue Ausbildungsplätze gab es insgesamt – darunter erstmals acht Plätze für angehende Hebammen und Entbindungspfleger. Dazu setzt das Haus auch auf sichtbare Marketingaktivitäten im Stadtraum: Erstmals fährt eine Straßenbahn im Netz der Heag mobilo ein Jahr und wirbt mit eigenen Pflegekräften für den Beruf und die Möglichkeiten, die persönlichen Stärken im Team ausleben zu können.
Mit der Gründung einer hauseigenen Akademie stärkt das Haus seine Qualitäten als Arbeitgeber mit vielfältigsten Karrieremöglichkeiten. Die Auszeichnungen Top-Karrierechancen in Krankenhäusern und Digital-Champion der Zeitungen Focus und Focus-Money für 2018 bescheinigen diese; ebenso wie einen hohen Stellenwert der Digitalisierung. Diese ist im Klinikum Darmstadt direkt bei der Geschäftsführung als Managementaufgabe angesiedelt und mit einem Budget von 3 Prozent des Jahresumsatzes deutlich höher ausgestattet als in anderen Krankenhäusern.
Angebote für Mitarbeitende umfassen Finanzielles wie Leistungen der Zusatzversorgungskasse (im Durchschnitt pro Mitarbeitenden 4.750 Euro pro Jahr), vergünstigtes Job-Ticket, Hilfe bei der Wohnungssuche, Personalverkauf und Schulungsprogramme, Entlastungen auf Stationen, Kultur der offenen Türen, Führungsleitlinien und vieles mehr. Das Klinikum Darmstadt stellt sich den Herausforderungen und will auch weiterhin ein unverzichtbarer Partner für die Gesundheitsversorgung der Menschen in Südhessen bleiben – ebenso wie ein attraktives Krankenhaus der Maximalversorgung sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Fachpersonal.