In den vergangenen zwei Jahren hat das Klinikum Darmstadt massiv in Digitalisierung und neue Medizintechnik investiert: Netzwerktechnik, Server- und Datamanagement, betriebswirtschaftliche Systeme und medizintechnische und pflegerische Systeme wurden komplett neu aufgestellt. Das hat auch damit zu tun, dass das Klinikum Darmstadt eines von 200 Krankenhäusern in Deutschland ist, das zur Kritischen Infrastruktur gehört und damit besondere Anforderungen auch in puncto Datensicherheit zu gewährleisten hat.
So gehören elektronische Fieberkurve und Fallakten, mobile medizinische und pflegerische Datenerfassung via Ipad, digitales Medikations- und Pflegemanagement zum Alltag im Klinikum Darmstadt. Zwei neue MRT-Geräte, intraoperatives CT, neue Linearbeschleuniger mit digitalen Patientensicherheitssystemen, sichere Datenverfügbarkeit im ganzen Campus – davon profitieren nicht nur die Patient*innen, sondern auch die Mitarbeitenden.
„Die fortschreitende Digitalisierung unserer Dokumentationsprozesse im Klinikum ermöglicht eine weitere Optimierung der Behandlungskette, vom digitalen Rettungsdienstprotokoll hin bis zum elektronischen Arztbrief, mit sukzessiver Anbindung weiterer Sektoren. Hierdurch wird die Behandlungsqualität weiter gesteigert, Doppeluntersuchungen vermieden und somit die Warte- und Behandlungszeit verkürzt. Dieses führt zu einer höheren Zufriedenheit bei unseren Patient*innen und Mitarbeitenden. Systeme der künstlichen Intelligenz können die einzelnen Schritte zukünftig mit überwachen und so noch mehr Sicherheit bieten. Über Telekonsile und Videosprechstunden können Patient*innen von unseren Spezialist*innen profitieren, maximale Versorgung steht somit auch in der Fläche zur Verfügung“, führt der medizinische Geschäftsführer Prof. Dr. Nawid Khaladj aus.
„Wir setzen auf Digitalisierung, weil wir damit nicht nur den Patientenservice und die Patientensicherheit erhöhen, sondern weil wir damit auch in Zukunft für neue Mitarbeitende Zugkraft als eine moderne attraktive Arbeitgeberin haben. Wer das heute verpasst, wird morgen keine Fachkräfte mehr gewinnen können“, so Maurer weiter.
Dieser Change funktioniert nur, wenn zum einen die Mitarbeitenden bei den Veränderungen und der Digitalisierung mitgenommen werden und wenn zum anderen finanzielle Mittel aufgewendet werden können. So hat das Klinikum Darmstadt, das seit fünf Jahren schwarze Zahlen schreibt, in 2020 mehr als 10 Millionen Euro – das waren rund 4 Prozent des Krankenhausumsatzerlöses – in Informations- und Telekommunikation investiert sowie weitere knapp 9 Millionen Euro in Medizintechnik (3,5 Prozent des Umsatzes). Allein in 2020 wurden 1339 medizintechnische Geräte erneuert. Neben den beiden MRT und dem intraoperativen CT kamen Pateientenmonitore, Beatmungsgeräte, OP-Leuchten, Pacs-System (Picture Archiving and Communication System: etwa Bildablage- und Kommunikationssystem), Überwachungszentralen, Augen- und HNO-Untersuchungseinheiten, Ultraschallgeräte, mobile OP-Tische dazu. In diesem Jahr stehen weitere CT, Neuronavigation, C-Bögen, Ultraschallsysteme, EMG-Messplätze, Durchleuchtungsgeräte und medizinische Software an. Mit dieser IT- und Medizintechnik ist das Klinikum Darmstadt, das im 4. Quartal 2020 einen Zentralen Neubau bezogen hat, eines der modernsten Krankenhäuser in Deutschland.
„Aufbauend auf unser Krankenhausinformationssystem schaffen wir beim Eintritt ins Krankenhaus und auch nach dem Krankenhausaufenthalt via Patientenportal Service für unsere Patienten und Zuweisenden. Die zukünftige Umsetzung von komplexen Digitalisierungsprojekten im laufendem Patientenbetrieb und mit knappen Ressourcen ist eine enorme organisatorische Herausforderung für IT-Abteilungen in Kliniken. Es gilt, Prozesse so mit der IT-Landschaft zu synchronisieren, dass Organisation, Informations- und Medizintechnik sowie die beteiligten Personen die bestmögliche Leistung im Sinne von Medizin und Pflege für die Patienten erbringen können. Unabhängig davon gilt es natürlich den täglichen Betrieb (24/7) zu gewährleisten und zu sichern und für die Zukunft die digitalen Augen weit zu öffnen, um nicht den Blick für die wesentlichen Digitalisierungsthemen im Gesundheitsfeld zu verlieren. Dementsprechend fokussieren wir Themen wie Patientendatenmanagementsystem (PDMS), Robotik, Health-Plattformen, Telematik, Health-Apps, Telemedizin als die Produkte, die wir für uns als notwendige Ergänzungen in ganzheitlicher Prozesssicht im Sinne der Patientenversorgung sehen“, erläutert der CIO Gerhard Ertl der Klinikum Darmstadt GmbH.
Die Auswertung der Studie im Auftrag von Focus Money und Deutschland Test durch das Institut für Management und Wirtschaftsforschung IMWF fußt auf zwei Säulen: einem auf die Themen Digitalisierung, Technologie und Innovation basierendem Social Listening in 438 Millionen Online-Quellen und einem von den untersuchten Unternehmen ausgefüllten Fragebogen. Bewertet wurden die Kategorien Allgemeines, Prozesse, Daten, Arbeit, Kommunikation und Strukturmerkmale. Insgesamt wurden über alle Branchen hinweg 840 Unternehmen ausgezeichnet. Wissenschaftlich begleitet wurde die Studie vom Hamburgischen Welt Wirtschaftsinstitut HWWI.