Der Weg zu mehr Qualität ist nicht einfach und erfordert mitunter bislang ungewohnte Schritte. Dazu gehört auch die Veröffentlichung von Therapieergebnissen im Internet. "Mir war immer klar, dass wir diesen Weg gehen sollten", sagt Gerd Koslowski, Kaufmännischer Direktor des Klinikums der Universität München. Tatsächlich zeigen die jüngsten Ergebnisse der "Initiative Qualitätsmedizin": Die Behandlungsresultate 2009 in den meisten Bereichen liegen über dem oder zumindest im IQM-Durchschnitt. Beispielsweise liefert die offene Bauchchirurgie des LMU-Klinikums bei großen Operationen durchweg exzellente Resultate. "Wir haben nur wenige Problem-Bereiche", erklärt Koslowski, "das macht uns sehr stolz."
Das Ziel ist klar: Schwachstellen innerhalb der Kliniken durch einen simplen Vergleich aufzuspüren "und gerade in diesen Bereichen von den anderen zu lernen, die es besser machen", betont der Kaufmännische Direktor. Damit fügt sich IQM nahtlos in das Qualitätsmanagement (QM) ein, das der Vorstand des Klinikums seit Jahren verstärkt. Im Zentrum steht eine optimierte Patientenversorgung. Konkrete Erfolge und Verbesserungen sind bereits zu erkennen. Gegenüber den Zahlen aus dem Jahr 2008 konnten im vergangenen Jahr mehr Schlaganfall-Patienten erfolgreich behandelt werden. Das liegt zum einen am Ausbau der spezialisierten Stroke-Unit, zum anderen an der Einführung so genannter Mortalitätskonferenzen", sagt Dr. Hans-Joachim Eißner, Leiter Qualitätsmanagement am Klinikum der Universität München.
Damit wird das wichtigste Ziel der Initiative Qualitätsmedizin erreicht: Durch Transparenz die Verbesserung der Behandlungsqualität aktiv voranzutreiben und so die Qualität von Kliniken insgesamt kontinuierlich weiter zu verbessern.
Die Initiative Qualitätsmedizin" (IQM)
Führende Krankenhausträger haben sich 2008 zur "Initiative Qualitätsmedizin" (IQM) zusammen geschlossen. Die Initiative mit Sitz in Berlin besteht deutschlandweit und ist offen für alle Trägergruppen. Gründungsinitiatoren sind die DAMP Gruppe, die Gesundheit Nordhessen Holding, die HELIOS Kliniken Gruppe, die Johanniter, die Medizinische Hochschule Hannover, die Malteser, die SRH Kliniken, das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, die Vereinigung Berufsgenossenschaftlicher Kliniken und das Universitätsspital Basel, die Charité - Universitätsmedizin Berlin, das Klinikum Saarbrücken, das Klinikum St. Elisabeth Straubing und das Klinikum der Universität München (LMU).
Die Mitglieder der Initiative verpflichten sich, in ihren derzeit insgesamt 122 Kliniken mit knapp 1,8 Million stationären und rund 4,8 ambulanten Patienten drei Grundsätze anzuwenden: Qualitätsmessung mit Routinedaten, Veröffentlichung der Ergebnisse auf einer trägerübergreifenden Plattform und die Durchführung von "Peer-Review-Verfahren". Bei den Peer Reviews werden Behandlungsprozesse mit auffälligen Ergebnissen von internen und externen "Peers", also ärztlichen Fachkollegen, auf mögliche Fehler in den Ergebnissen, Abläufen und Strukturen hin anhand der konkreten Fälle untersucht. Diese Erkenntnisse ermöglichen den Verantwortlichen vor Ort anschließend eine zielgenaue Vermeidung möglicher Qualitätsdefizite und der Verbesserung der Ergebnisqualität.
Weitere Infos unter www.initiative-qualitaetsmedizin.de