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Reproduktionsmediziner diskutieren auf dem 24. Jahreskongress der Deutschen IVF Zentren am LMU-Klinikum aktuelle Fragen

Drei Ereignisse rücken Kinderwunschzentren in den Fokus

(lifePR) (München, )
Die aktuelle Entscheidung des Bundesgerichtshofs (Juli 2010), die auch in Deutschland die Präimplantationsdiagnostik - also die Untersuchung von Embryonen im Reagenzglas auf schwere genetische Störungen - erlaubt, hat die politische Diskussion hinsichtlich ergänzender gesetzlicher Regelungen zum Embryonenschutz bzw. zur Präimplantationsdiagnostik erneut in Gang gebracht. Die Verleihung des Medizinnobelpreises an Professor Robert Edwards, den "Vater" des weltweit ersten Retorten-Babys, rückt die offenen Fragen in den gesellschaftlichen Fokus.

Der 24. Jahreskongress der Deutschen IVF-Zentren (Kinderwunschzentren) findet am Klinikum der Universität München - Campus Großhadern, unter der Schirmherrschaft von Frau Staatssekretärin Melanie Huml vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, statt. Professor Dr. Christian J. Thaler vom Hormon- und Kinderwunschzentrum des LMU-Klinikums unterstreicht unterstreicht "die große Bedeutung eines konstruktiven Dialogs mit Politik und Gesellschaft. Ein offener Dialog ist von größter Bedeutung, um mithilfe der Reproduktionsmedizin im Rahmen hochstehender ethischer und wissenschaftlicher Standards, den von uns betreuten kinderlosen Paaren helfen zu können." Die beiden Tagungspräsidenten Professor Thaler und sein Kollege Professor Dr. Wolfgang Würfel, vom Kinderwunsch Centrum München stimmen darin überein, dass " vor dem genannten Hintergrund eine Vielzahl aktueller Entwicklungen z. B. im Bereich der Immunologie der Schwangerschaft, wie die Reaktionen des Abwehrsystems auf die Mechanismen der Eizellbefruchtung, der embryonalen Implantationen (Einnistung), der Plazentation (Bildung des Mutterkuchens) sowie der gesamten weiteren Schwangerschaft, zu lebhaften Diskussion führen wird."

"Erstmals wird der Deutsche IVF Kongress gemeinsam mit der Europäischen Gesellschaft für Reproduktions-Immunologie (European Society for Reproductive Immunology) durchgeführt, wodurch der Dialog zwischen Grundlagenwissenschaft (Reproduktionsimmunologie) und klinischer Reproduktionsmedizin weiter intensiviert wird", erläutert Professor Dr. Udo Jeschke, Tagungspräsident des 8. Europäischen Reproduktionsimmunologie Kongresses und Leiter des Forschungslabors Reproduktionsimmunologie in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LMU-Klinikums in der Maistraße. Professor Jeschke weist darauf hin, "dass bei zunehmendem Alter der Schwangeren das Abortrisiko steigt. Hierbei spielen Wechselwirkungsprozesse des Feten mit dem Immunsystem der Schwangeren eine große Rolle. Die Ursachenforschung zu diesem Phänomen ist eine Hauptaufgabe der Reproduktionsimmunologie."

Aus dem Bereich der Reproduktionsgenetik (der Wissenschaft erblicher Zusammenhänge im Rahmen der Fortpflanzung) werden wichtige Vorträge erwartet; unter anderem wird über die umstrittene Präimplantationsdiagnostik debattiert, die nach Anwendung bei mehreren genetisch schwer belasteten Paaren eingesetzt wurde und nach einer Selbstanzeige des Mediziners zur gerichtlichen Klärung dieses Sachverhalts beigetragen hat.

Patientenrechte und die Interpretation der gegebenen Gesetzgebung sind Thema der Podiumsdiskussion am Freitag, 12. 11. 2010 von 11:00 - 12:30 Uhr. Medizinjuristen und Reproduktionsmediziner diskutieren die Möglichkeiten und Grenzen im Rahmen deutscher Gesetzgebung, aber auch die europäischen gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Der aktuelle Jahresbericht des Deutschen IVF Registers wird am Samstagvormittag präsentiert. Er enthält die Zahlen aller in Deutschland durchgeführten Kinderwunschbehandlungen - einschließlich der aktuellen Schwangerschaftsraten und der Mehrlingsraten. "Dieser Aspekt wird vor allem auch interessant sein, angesichts der Tatsache, dass durch das Gesundheits-Modernisierungsgesetz von 2004 ein erheblicher Einbruch der Behandlungszahlen erfolgt ist", erläutert Professor Würfel vom Kinderwunsch Centrum München. "Das führte dazu, dass in den folgenden Jahren jährlich fast 10.000 Kinder weniger geboren wurden. Auch wenn diese Konsequenz einer politischen Fehlentscheidung auch angesichts der demographischen Entwicklung in Deutschland immer wieder beklagt wurde, wurde dieses Gesetz bisher nicht revidiert", ergänzt Professor Thaler vom Hormon- und Kinderwunschzentrum in der Frauenklinik, Campus Großhadern.

Klinikum der Universität München

Im Klinikum der Universität München (LMU) sind im Jahr 2009 an den Standorten Großhadern und Innenstadt etwa 500.000 Patienten ambulant, teilstationär und stationär behandelt worden. Die 45 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über mehr als 2.300 Betten. Von insgesamt fast 10.000 Beschäftigten sind rund 1.700 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2009 rund 62 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und ist seit 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.

Gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität ist das Klinikum der Universität München an sechs Sonderforschungsbereichen der DFG (SFB 455, 571, 594, 596, 684, 824), an drei Sonderforschungsbereichen-/Transregio (TR 05, TR 22, TR 36), zwei Forschergruppen (KFO 128 und FOR 535) sowie an zwei Graduiertenkollegs (GK 1091 und 1202) beteiligt. Hinzu kommen die beiden Exzellenzcluster "Center for Integrated Protein Sciences" (CIPSM) und "Munich Center of Advanced Photonics" (MAP) sowie die Graduiertenschule "Graduate School of Systemic Neurosciences" (GSN-LMU).

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.klinikum.uni-muenchen.de

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