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Klinikum der Universität München

"TIPS" und andere Leberstützen

Patienten und Ärzte diskutieren auf dem 10. Jahrestag des Vereins Lebertransplantierte e. V. die medizinisch-therapeutischen Fortschritte

(lifePR) (München, )
Mehr als 750 Lebern sind seit 1985 am Klinikum der LMU transplantiert worden. Inzwischen leben je nach Erkrankung (Leberzirrhose, akutes Leberversagen, Leberkrebs oder Hepatitis) nach 5 Jahren noch 80 Prozent der Patienten. Dazu tragen eine Reihe therapeutischer Neuerungen ebenso bei wie die enge Vernetzung der einzelnen Fachrichtungen im Klinikum.

Die Entwicklung des TIPS, des Transjugulären Intrahepatischen Portosystemischen Shunt, einer Gefäßstütze in der Leber, fördert den Blutfluß in der Leber und verbessert so auch die Nierendurchblutung. Bei Patienten mit massiv eingeschränkter Leberfunktion besteht diese Möglichkeit nicht. Hier kann die Überlebenszeit bis zu einem halben Jahr durch spezielle Medikamente gesteigert werden. "Damit bringen wir mehr Patienten auf der Warteliste bis zur Transplantation durch", erklärt Professor Alexander Gerbes. Optimale Narkose- und Operationsverfahren verhindern ein Organversagen der implantierten Leber. In einer noch laufenden Studie untersucht man ein Medikament, das die Schäden beim erneuten Durchbluten der Leber im Empfänger vermindern kann und so einer Abstoßung vorbeugen hilft.

Mit diesen wichtigen Fortschritten kann die Medizin den Organmangel bekämpfen, der durch eine rückläufige Spendenbereitschaft seit 2008 zusätzlich gekennzeichnet ist. Nach Auffassung der DSO könnte durch eine Verbesserung der Strukturen und vor allem im Erkennen von Spendenbereitschaft und in der Verbesserung der Gesprächsführung mit Spendern und deren Angehörigen viel erreicht werden.

Dritter wichtiger Teil ist die Nachsorge und Langzeitbetreuung der Patienten zur Vermeidung von Komplikationen durch die Immunsuppression (Infektionen, Bluthochdruck, Blutzuckerentgleisungen, Fettstoffwechselstörungen, Osteoporose). Ein Problem ist die Tumorentstehung, besonders maligner Tumoren der Haut. Im Rahmen einer multizentrischen Studie überprüfen wir gerade das Problem der Langzeit-Immunsuppression", erläutert Professor Reinhard Zachoval. "Mit der jährlichen Zusammenkunft unserer Patienten, die bei 'Lebertransplantierte e. V.' organisiert sind, haben wir eine Plattform, die in entspannter Atmosphäre, aber auf hohem Niveau wissenschaftliche, medizinische und therapeutische Möglichkeiten diskutiert", ergänzt Professor Gerbes. Das nächste Patientenforum findet statt am

Samstag, 28. März 2009, 10 bis 15.30 Uhr, Klinikum der Universität München, Hörsaaltrakt, Hörsaal VI, Marchioninistr. 15, 81377 München

Gerade im Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, profitieren die Patienten vom interdisziplinären Konzept und der engen Zusammenarbeit der Spezialisten. Nur so können beispielsweise spektakuläre Erfolge, wie die Transplantation einer Leber bei einer Patientin, die in der 13. Schwangerschaftswoche war, erfolgreich durchgeführt werden. Die Patientin hat später ein gesundes Kind zur Welt gebracht und lebt heute, drei Jahre nach dem Eingriff, ein weitgehend normales Leben als Mutter und berufstätige Frau.

Klinikum der Universität München

Im Klinikum der Universität München (LMU) sind im Jahr 2007 an den Standorten Großhadern und Innenstadt etwa 500.000 Patienten ambulant, poliklinisch, teilstationär und stationär behandelt worden. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über mehr als 2.300 Betten. Von insgesamt 9.700 Beschäftigten sind rund 1.700 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2007 etwa 57 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.klinikum.uni-muenchen.de

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