Seit 2010 treffen sich auf Initiative des Autors Robert Domes („Nebel im August. Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa“, München 2008) Menschen aller Altersgruppen und Angehörige, um der Opfer der NS-Patientenmorde in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee zu gedenken. Ihr Kommen angekündigt hat Amalie Speidel, die Schwester von Ernst Lossa, die heuer 90 Jahre alt geworden ist.
Erwartet wird auch Bezirkstagspräsident Martin Sailer, der in einem Grußwort die Bedeutung der lokalen Erinnerungskultur für den Bezirk Schwaben würdigen wird. Das Gedenkwort wird Josef Held (Uttenhofen, Landkreis Günzburg) sprechen, dessen Großmutter in der Gasmordanstalt Hartheim ermordet wurde.
Mit der von Prof. Dr. Michael von Cranach, Doyen der Aufarbeitung der „Euthanasie“-Verbrechen in den bayerischen Heil- und Pflegeanstalten, unterstützten Gedenkveranstaltung geht es auch darum, ein Zeichen zu setzen, dass Menschen auf Grund von Krankheiten, genetischer Dispositionen oder gesellschaftlich abweichendem Verhalten nicht stigmatisiert werden dürfen. Teilnehmen werden daher auch Mitglieder des Bayerischen Landesverbandes Psychiatrie-Erfahrene (BayPE e.V.), die an das 25-jährige Bestehen ihrer Interessenvertretung erinnern.
Organisiert wird die Zusammenkunft vom Schwäbischen Bildungszentrum Irsee. Im Anschluss an das Entzünden von Kerzen auf dem ehem. Anstaltsfriedhof lädt das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags zu Gespräch und Stärkung ein.
Für den Zugang zu Kloster Irsee gilt die 3-G-Regel (Nachweis über Impfung, Genesung oder aktuelle Testung erforderlich). Die Teilnahme an Gedenkveranstaltung und Empfang ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.
Termin:
Montag, 1. November 2021, 16.30 Uhr, ehem. Anstaltsfriedhof Kloster Irsee
Ansprechpartner:
Dr. Stefan Raueiser
Mail: stefan.raueiser@kloster-irsee.de
Leiter des Schwäbischen Bildungszentrums und des Bildungswerks Irsee