Weil der Gesetzgeber es so will, dass mit 65 Schluss sein muss mit der aktiven Beteiligung an Einsatzfahrten, hat sich die Freiwillige Feuerwehr Irsee für ihren Vereinsvorstand Manfred Lang einen ganz besonderen Abschied ausgedacht: Kommandant Thomas Reuter bat in Absprache mit Irsees Erstem Bürgermeister Andreas Lieb die Leitstelle in Kempten um Erlaubnis zu einer Dorfalarmierung am Dreikönigstag um 14.00 Uhr – pünktlich zum 65. Geburtstag von Lang. Natürlich waren alle zuvor ins Vertrauen gezogene Kameradinnen und Kameraden dank dieses Signals schnellstmöglich zur Stelle, so dass das völlig ahnungslose Geburtstagskind das Irseer Löschgruppenfahrzeug unverzüglich ins Kloster Irsee lenken konnte, wo die Alarmierung angeblich ausgelöst worden war. Im Laufschritt folgte Lang Kommandant Reuter durch die verwinkelten Gänge des Hauses, während sich Geburtstagsgäste und alle übrigen Feuerwehrleute im Stiftskeller des Schwäbischen Bildungszentrums gemütlich niederließen – genau dort, wo der Erkundungslauf von Manfred Lang schließlich endete. Der völlig perplexe Lang nahm die Glückwünsche seiner Familie, von Freunden, Weggefährten und Gemeinderäten sichtlich überwältigt entgegen – zusammen mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Georg Trautwein, stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Ostallgäu e.V., ließ es sich nicht nehmen, die hohe Auszeichnung persönlich zu überreichen.
Manfred Lang, geboren am Dreikönigstag 1958 in Kaufbeuren, trat bereits mit 18 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr Irsee ein und übt dort seit 1980 das Amt des Maschinisten aus. Als Gerätewart (seit 1981), Gründer und Organisator der Kinderfeuerwehr wie vor allem als Erster Vereinsvorstand (seit 2002) der Freiwilligen Feuerwehr Irsee hat sich Lang nicht nur „hervorragende Verdienste um das Feuerwehrwesen“, sondern um die gesamte Irseer Dorfgemeinschaft erworben. Dass es die über 50 Gratulantinnen und Gratulanten dank der Absprachen zwischen Bürgermeister Andreas Lieb, Kreisbrandinspektor Georg Trautwein, Kommandant Thomas Reuter und Dr. Stefan Raueiser (Leiter des Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrums des Bezirks Schwaben) geschafft haben, das Geburtstagskind bis zum Schluss völlig ahnungslos zu lassen, nötigte nicht nur Manfred Lang besonderen Respekt ab.